Ende Dezember wurde es plötzlich warm. Der 30. Dezember war mit 15,8 Grad der wärmste Tag des Monats. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Adventswetter in Stuttgart war weit weg von Winter-Wonderland – am Ende des Monats steigen die Temperaturen sogar deutlich.

Stuttgart - Der Gebrauchtmarkt für Schneefräsen und federleichte Hochleistungsschippen liegt ziemlich am Boden. Das Angebot übersteigt die Nachfrage, weil vielen die Fantasie fehlt, dass man solche Geräte in der Region noch mal wird brauchen können. Zwischen den Jahren war eher Grillen im Freien angesagt. Es war in der Tat ein in vielerlei Hinsicht kurioses Jahr, das da am 31. 12. endete – und es ging meteorologisch ungewöhnlich zu Ende.

Sechs Frosttage gab es im Dezember

Der 30. Dezember war mit 15,8 Grad der wärmste Tag des Monats, was man im Dezember nicht erwarten kann. Mit einer Mitteltemperatur von 4,3 Grad war der Dezember verglichen mit der neuen Referenzperiode 1991 bis 2020 insgesamt auch um 1,4 Grad zu warm, gegenüber dem bisherigen Wert (1961–1990) sogar um 2,8 Grad. „Den bisher wärmsten Dezember hatten wir mit einem Mittelwert von 7,2 Grad im Jahr 2015, den kältesten 1963 mit minus 3,4 Grad“, sagt DWD-Meteorologe Pfaffenzeller. Es gab aber auch Frost, am 22. Dezember wurden immerhin minus 6,6 Grad an der Wetterstation Schnarrenberg gemessen, und es gab insgesamt sechs Frosttage – normal wären freilich 14. Trotz der Kälte kurz vor den Feiertagen wurde es nichts aus weißen Weihnachten. Die gab es bei Temperaturen zwischen sieben und zehn Grad an den Feiertagen nicht einmal ansatzweise. Und so feierte Stuttgart grüne Weihnachten – und das bereits zum elften Mal nacheinander, was es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1951 noch nie gegeben hatte. Man hat sich also bereits daran gewöhnt, wobei man für eine stimmungsvolle Umgebung nicht besonders weit fahren musste. Der Mitte Dezember außer in Stuttgart ziemlich verbreitet im Land gefallene Schnee war auf den Höhen des Schwarzwaldes noch nicht ganz weg – was sich dann aber Richtung Silvester auch dort rapide änderte. Zum Jahreswechsel gab es nur noch im Hochschwarzwald ein paar mühsam zusammengekratzte Nassschneeflecken.

Doch noch eine Schneeschippe kaufen

Vorbei ist der Winter freilich auch in Stuttgart noch nicht. Kurz nach Neujahr wurde ein Wintereinbruch mit Schnee aus Saudi-Arabien gemeldet. Und wenn es die polare Kaltluft so weit in den Süden schafft, kriegen wir bis Frühjahr sicher auch noch was ab. Der Kauf einer günstigen Schneeschippe wäre also nicht ganz so falsch.