Alte Buchen im Steigerwald bei Ebrach in Oberfranken. Foto: David Ebener/dpa

Die Deutschen und ihr Wald – eine besondere Beziehung. Der Wald ist für viele ein Mythos, ein Identifikationsobjekt, ein Sehnsuchtsort. Zahlen und Fakten zu Deutschlands Wäldern.

Stuttgart - „Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiss, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehren und Rezepte, sie predigen, um das einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens“, schreibt der Dichter Hermann Hesse (1877-1962).

Die Deutschen und ihr Wald – das war schon immer eine besondere Beziehung. Der Wald ist für viele ein Mythos, ein Identifikationsobjekt, ein Sehnsuchtsort.

Waldfläche

Deutschland ist ein waldreiches Land. Mit 11,4 Millionen Hektar sind 32 Prozent der Gesamtfläche mit Wäldern bedeckt. In den letzten zehn Jahren hat die Waldfläche um 50 000 Hektar (0,4 Prozent) zugenommen. 13 Prozent der Landesfläche werden für Siedlung und Verkehr sowie 52 Prozent für die Landwirtschaft genutzt.

Bäume

Über 90 Milliarden Bäume wachsen in Deutschlands Wäldern. Das ergab die letzte bundesweite Waldinventur.

Von den 76 Baumarten, die hierzulande vorkommen, sind 56 Prozent Nadelwald und 44 Prozent Laubwald. Die Fichte ist mit 26 Prozent die häufigste Baumart in Deutschland, gefolgt von der Kiefer (23 Prozent), der Buche (16 Prozent) und der Eiche (zehn Prozent).

Waldland Baden-Württemberg

Nach Bayern (2,6 Millionen Hektar Wald) ist Baden-Württemberg mit 1,4 Millionen Hektar das Bundesland mit den meisten Wäldern. 40 Prozent der Landesfläche sind von Wald bedeckt. Damit steht der Südwesten auf Platz vier hinter Hessen und Rheinland-Pfalz (jeweils 42 Prozent) sowie dem Saarland (40 Prozent).

Holz

76 Millionen Kubikmeter Holz werden jährlich in Deutschland gefällt, 122 Millionen Hektar wachsen pro Jahr nach. Allein 2018 fielen rund 30 Millionen Kubikmeter Schadholz an, die vierthöchste Summe in den vergangenen 30 Jahren.

Für 2018 und 2019 rechnt das Bundeslandwirtschaftsministerium mit einer Schadholzmenge von zusammen rund 70 Millionen Kubik- oder Festmetern und einem Gesamtschaden von 2,5 Milliarden Euro.

Waldschaden

Laut Waldzustandserhebung 2018 sind mehr als 70 Prozent der Laubbäume (Buchen und Eichen) geschädigt oder in der Warnstufe. Bei den Nadelbäumen (Fichte und Kiefer) sind über die Hälfte der Bäume stark geschädigt oder in der Warnstufe.

Dem Waldzustandsbericht 2018 zufolge sind in Baden-Württemberg 38 Prozent der Wälder stark geschädigt – sieben Prozentpunkte mehr als 2017. Dagegen ist die Waldfläche mit nicht geschädigten Bäumen um sechs Prozentpunkte auf nur noch 25 Prozent zurückgegangen.