Die CDU-Politikerin Susanne Eisenmann hält nicht viel von den Plänen des DFB. (Archivbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Die baden-württembergische Sportministerin Susanne Eisenmann spricht sich gegen ein im September anberaumtes Länderspiel mit Fans in Stuttgart aus. Eigentlich seien Großveranstaltungen wie diese bis Oktober untersagt.

Stuttgart - Baden-Württembergs Sportministerin Susanne Eisenmann sieht den Plan des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), mithilfe von massenhaften Präventivtests schon beim Länderspiel gegen Spanien Anfang September wieder Zuschauer in Stuttgart zuzulassen, skeptisch.

„Bei aller Liebe zum Fußball: Während einer Pandemie gibt es wesentlich Wichtigeres als ein volles Stadion“, sagte Eisenmann (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Montag. „In Baden-Württemberg haben wir Veranstaltungen, bei denen größere Menschenmassen zu erwarten sind, bis Ende Oktober bewusst untersagt. Natürlich beobachten wir die Entwicklung des Infektionsgeschehens weiterhin genau und überprüfen unsere Entscheidungen kontinuierlich. Weitere Lockerungen für Stadionbesuche mit möglichst vielen Zuschauern kommen für mich Anfang September allerdings eindeutig zu früh“, erklärte sie.

DFB arbeitet mit Wissenschaftlern an System

DFB-Präsident Fritz Keller hatte der „Badischen Zeitung“ zuvor gesagt, dass der Verband mit Experten und Wissenschaftlern aus vielen Bereichen an einem System arbeite, das Stadionbesuche wieder ermöglichen soll. Mit der Infrastruktur seiner 25 000 Vereine könne der DFB der Gesellschaft helfen. „Die Präventivtests kommen nicht dem Fußball zugute, sondern allen“, so der 63-Jährige.

Sportministerin Eisenmann ist „der Meinung, dass wir die vorhandenen Testkapazitäten dazu nutzen sollten, um in Corona-Verdachtsfällen schnelle Ergebnisse zu erhalten und dem Personal aus medizinischen Berufen, Lehrkräften sowie Erzieherinnen und Erzieher - die ohne Abstand arbeiten müssen - freiwillige Testmöglichkeiten anzubieten.“