Perspektiven-Wechsel in der Baden-Württemberg-CDU nach den Rückschlägen für die Partei in der Europa- und in der Kommunalwahl: Kultusministerin Susanne Eisenmann soll die CDU in den nächsten Landtagswahlkampf führen – Parteichef und Innenminister Strobl hat darauf verzichtet. Foto: dpa/Christopher Hirsch

Wen die Ergebnisse der Europawahl überraschen, der hat nicht richtig hingeschaut, meint StN-Chefredakteur Christoph Reisinger. Vieles davon hat sich längst abgezeichnet. Aber wie darauf reagieren?

Stuttgart. - Die zentralen Ergebnisse der Europawahl in Deutschland folgen langen Linien: Dass die Union an Boden verliert. Dass Grün sich im Westen zu einer Art Volkspartei entwickelt, die AfD im Osten. Dass sich die SPD aus dieser Rolle verabschiedet. Vor allem aber, dass der in der Bevölkerungsentwicklung schlummernde Generationenkonflikt anfängt, sich Bahn zu brechen. Die brutalen Stimmenverluste für SPD und Union gehen zum großen Teil auf ein fundamentales Missverständnis zurück: Dass diese langen Linien gar keine langen Linien seien.