Das frühe Aus der deutschen Nationalmannschaft ist ein bitterer Tiefpunkt – allen voran für Bundestrainer Hansi Flick und Manager Oliver Bierhoff, kommentiert unser WM-Reporter Marco Seliger.
Schluss. Aus. Vorbei. Die DFB-Elf boykottiert die K.-o.-Runde in Katar – selbstredend unfreiwillig. Wie 2018 in Russland muss das Team des Deutschen Fußball-Bunds schon nach der WM-Vorrunde die Koffer packen. Das frühe Aus ist kein Rückschlag. Es ist ein Tiefschlag – allen voran für den Bundestrainer Hansi Flick und den Manager Oliver Bierhoff, der das zweite WM-Vorrunden-Aus nacheinander zu verantworten hat.
Mit Flick und Bierhoff zur EM 2024?
Vor vier Jahren in Russland scheiterte Joachim Löw als Tabellenletzter. Danach passierte erst einmal: nichts. Erst mit drei Jahren Verspätung räumte der damalige Bundestrainer seinen Posten. Zu spät, wie man heute weiß. Sein Nachfolger Flick begann im Sommer 2021 mit Schwung. Aber in den ersten Tagen dieser Weltmeisterschaft von Katar wirkte er zunächst seltsam kraftlos. Und genervt, so ähnlich wie in seinen letzten Monaten als Coach des FC Bayern.
Die Debatten über die One-Love-Kapitänsbinde, die Kritik aus der Heimat an der Protestaktion vor dem Auftaktspiel gegen Japan, der allgemein fehlende Rückhalt der Fans in Deutschland und in Katar in den Stadien – all das hat dem Trainer und auch dem Team zugesetzt.
Rund um die starke Leistung beim zweiten Gruppenspiel gegen Spanien gab es dann so etwas wie eine Gruppendynamik, aus der die Mannschaft Kraft hätte ziehen können. Auch Flick blühte auf, strahlte wieder Entschlossenheit und gute Laune aus – doch jetzt, nach dem bitteren Ende, ist die gute Stimmung endgültig in der katarischen Wüste versandet.
Selbstredend wird nun nach dem schwarzen Donnerstag für den deutschen Fußball die Frage gestellt, ob der Bundestrainer auf dem Weg zur EM 2024 noch Flick heißen kann und der Geschäftsführer Bierhoff. Kann der Manager nach 18 Jahren im Amt also ein prägendes Gesicht bei der Europameisterschaft im eigenen Land bleiben? Die Fragezeichen sind auf alle Fälle groß.