Der Städtetag macht mobil gegen Elterntaxis und schlägt drastische Maßnahmen vor. Aus gutem Grund, kommentiert Hauptstadtkorrespondentin Rebekka Wiese.
Sie wollen ihre Kinder sicher in die Schule bringen – und sind dabei selbst eine Gefahr. Schon seit Jahren wird über sogenannte Elterntaxis diskutiert. So nennt man es, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto vor der Schule absetzen. Das Problem: Im Gewusel gefährden sie dabei andere Schüler.
Dass gegen das Autogewimmel vor Schulen etwas unternommen werden sollte, steht außer Frage. Selbst der jeder Motorfeindlichkeit unverdächtige ADAC warnt immer wieder vor Elterntaxis. Sie gefährden nicht nur andere. Auch für die Kinder, die auf diesem Weg in die Schule gebracht werden, sind sie ein Nachteil, weil diese erst später lernen, sich selbstständig durch den Verkehr zu bewegen. Es gibt etliche Argumente, die gegen Elterntaxis sprechen.
Doch – da hat der Städtetag recht mit seiner Kritik – die Kommunen haben nur begrenzte Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Aktuell müssten sie eine konkrete Gefahrenlage nachweisen, damit sie entsprechend in den Verkehr eingreifen dürfen. Das aber bedeutet mal wieder viel Bürokratie.
Es ist einer von vielen Gründen, weshalb es unverständlich ist, dass Bund und Länder das Straßenverkehrsgesetz nicht weiter vorantreiben. Bislang schieben sie sich gegenseitig die Verantwortung dafür zu, den nächsten Schritt gehen zu müssen – und halten sich jeweils selbst zurück. Das ist nicht nur albern. Es ist auch eine Gefahr für Kinder im Straßenverkehr.