Bei den diesjährigen Academy Awards ist auch ein Deutscher nominiert. Fatih Akin geht ins Rennen um einen Oscar mit seinem Film „Aus dem Nichts“.
München - Das NSU-Drama „Aus dem Nichts“ von Regisseur Fatih Akin geht für Deutschland ins Oscar-Rennen. Das gab die Auslandsvertretung des Deutschen Films, German Films, am Donnerstag in München bekannt. Akin soll bei der Oscar-Verleihung im kommenden Jahr den begehrten Preis nach Deutschland holen. In seinem Film geht es um den Anschlag zweier Neonazis, bei dem ein kurdischer Vater und dessen Sohn sterben. Zurück bleibt die Ehefrau und Mutter, die von Diane Kruger gespielt wird.
Eine Fachjury hatte den Film unter insgesamt elf Bewerbern ausgewählt, darunter auch die Flüchtlingskomödie „Willkommen bei den Hartmanns“ von Regisseur Simon Verhoeven und „Jugend ohne Gott“ von Alain Gsponer.
Für Regisseur Fatih Akin kommt die Wahl seines Films „Aus dem Nichts“ als deutscher Kandidat für den Auslands-Oscar genau zum richtigen Zeitpunkt. „Ich habe morgen Geburtstag, und das ist doch ein schönes Geburtstagsgeschenk vorweg“, sagte Akin kurz nach der Bekanntgabe am Donnerstag in München. Er wird am Freitag (25.8.) 44 Jahre alt.
Über die fünf Nominierungen in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film entscheidet die Academy in Hollywood im Januar. „Ich vertraue dem Film, ich glaube, der Film ist sehr wuchtig“, sagte Akin über seine Chancen. Mit Blick auf die Oscar-Verleihung am 4. März 2018 sagte er: „Ich nehm’ mir nichts vor.“
Den Auslands-Oscar holte zuletzt „Das Leben der Anderen“
Im vergangenen Jahr ergatterte Deutschlands Oscar-Hoffnung „Toni Erdmann“ von Maren Ade eine Nominierung, ging bei der Verleihung aber leer aus. Den Auslands-Oscar holte zuletzt „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck im Jahr 2007 nach Deutschland. Zuvor hatten auch Volker Schlöndorffs „Blechtrommel“ (1979), István Szabós „Mephisto“ (1981) und Caroline Links „Nirgendwo in Afrika“ (2003) die Trophäe gewonnen.
Worum es in dem Film geht, lesen Sie hier: Ein NSU-Mord - mit Diane Kruger