Begehrtes Exportprodukt: das G-36-Gewehr. Schießen auch mexikanische Drogenhändler damit? Foto: AFP

Gelangten Sturmgewehre von Heckler und Koch illegal nach Mexiko? Ein Prozess in Stuttgart versucht, das zu klären. Für Aldo Guitérrez kommt diese Frage zu spät.

Mexiko City - Iguala am 26. September 2014: Schüsse fallen, Sirenen heulen, Blaulichter durchdringen die Nacht. Junge Männer rennen durch die Straßen der südmexikanischen Provinzstadt, verfolgt von Polizisten und Kriminellen. Plötzlich fällt Aldo Gutiérrez auf den Boden, regungslos bleibt er im Regen liegen. „Wir dachten, er sei tot“, erinnert sich ein Freund, der in diesem Moment neben ihm steht. „Dann sahen wir, dass Aldo sich bewegte und Blut spuckte.“ Eine halbe Stunde später bringt ein Rettungswagen den Studenten ins Krankenhaus. Der damals 19-Jährige überlebt – und liegt seither im Wachkoma. „Sie haben ihm direkt in den Kopf geschossen“, sagt sein Bruder Leonel. „Die Kugel hat den Schädel durchdrungen und die Hälfte des Gehirns zerstört.“