Der Unternehmer und Metall-NRW-Präsident Arndt G. Kirchhoff in seinem Werk im polnischen Gliwice Foto: Metall NRW/Tim Abendroth

Viele deutsche Unternehmen investieren an osteuropäischen Standorten in eine hochmoderne Produktion. Der große Automobilzulieferer Kirchhoff etwa steckt Hunderte Millionen Euro in seine polnischen Werke. Droht die schleichende Deindustrialisierung hierzulande?

Das ist wohl das neue polnische Tempo: Werksleiter Radosław Zelek eilt mit dem Mikrofon im Anschlag voran, kreuz und quer durch die Produktionshallen. Ohne Kopfhörer wären seine hastigen Erläuterungen wegen des unablässigen Gezisches und Gestampfes der Maschinen nicht zu vernehmen. Auf Schildern mit polnischen und deutschen Begriffen kann der Besucher halbwegs nachvollziehen, von welchem Arbeitsgang rechts und links des Wegs der Werksleiter gerade spricht. Zelek warnt auch vor dem führerlosen, weil KI-gesteuerten Vehikel, das mit Stahlteilen beladen schleppend durch die Halle geistert und nicht behindert werden darf.