Viele Brief- und Paket-Zusteller bleiben am Donnerstag der Arbeit fern. Foto: dpa

In Baden-Württemberg haben am Donnerstag noch mehr Zusteller von Paketen und Briefen die Arbeit niedergelegt als noch am Tag zuvor.

Stuttgart - Bei der Deutschen Post ruft die Gewerkschaft Verdi immer mehr Beschäftigte zum Arbeitskampf auf. „Wir sind noch steigerungsfähig“, sagte ein Verdi-Sprecher am Donnerstag in Stuttgart. Es legten etwa 3100 Streikende die Arbeit nieder. Am Mittwoch waren es rund 2600. Darunter waren neben Beschäftigten der Briefzentren auch Briefträger und Paketboten.

Für Dienstag ruft Verdi zum ersten Mal im unbefristeten Streik zu einer landesweiten Kundgebung auf. Mehr als 2000 Beschäftigte sowohl aus den Verteilzentren als auch aus der Zustellung würden ab 11.30 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz erwartet.

Ein Post-Sprecher sagte, bislang hielten sich die Auswirkungen für die Kunden in Grenzen. Insgesamt würden rund 87 Prozent der Briefsendungen sowie rund 84 Prozent der Paketsendungen ihre Empfänger pünktlich erreichen.

Der Arbeitskampf läuft seit Montag

Der unbefristete Arbeitskampf der Postbeschäftigten läuft seit Montag. Seit Mittwoch beziehungsweise vereinzelt bereits seit Dienstag lassen auch die Zusteller die Arbeit ruhen. In den Regionen Mannheim, Stuttgart, Göppingen, Heilbronn, Reutlingen, Ostwürttemberg-Ulm, Oberschwaben und Südbaden bleiben seither Briefe und Pakete liegen. In dem festgefahrenen Tarifstreit geht es um die Arbeitsbedingungen von bundesweit rund 140 000 Beschäftigten.

Hintergrund des Konflikts sind neben Gehältern und kürzeren Arbeitszeiten vor allem die Arbeitsbedingungen in den neuen regionalen Paketgesellschaften. Für deren mehr als 6000 Beschäftigte, die nicht streiken dürfen, gelten andere ungünstigere Tarifverträge. Verdi fordert eine Rückführung der Gesellschaften in den Konzern und damit in den Haustarifvertrag. Das schließt die Post kategorisch aus.