Voller Einsatz, auch für den KSV Esslingen: Sven Heinle (li.) Foto: EPA

Viermal in Folge standen die Judoka des KSV Esslingen im Finale um die deutsche Meisterschaft, viermal sind sie Zweiter geworden. An diesem Samstag kämpfen sie wieder um den Titel, dieses Mal in eigener Halle. Wie ihre Chancen stehen, wer die Favoriten sind und was geboten wird: Eine Übersicht.

Wer steht auf der Matte? Die vier besten Judo-Mannschaften aus Deutschland kämpfen an diesem Samstag ab 10 Uhr um den deutschen Meistertitel. Qualifiziert haben sich der KSV Esslingen, der TSV Großhadern und der JC Ettlingen aus der Süd-Gruppe der Bundesliga. Einziger Nord-Vertreter ist das Hamburger JT. Die Nordlichter treffen im Halbfinale auf den TSV Großhadern, das Heimteam bekommt es mit Ettlingen zu tun. Für die Sieger geht es um 15.30 Uhr im Finale weiter. „Da wollen wir auf jeden Fall dabei sein“, sagt der KSV-Vorsitzende Otfried Roser. Wie stehen die Chancen der Esslinger? Die Esslinger haben sich in der Bundesliga etabliert. Sieben Mal stand das Team bereits in einer Endrunde, die letzte vier Mal reichte es sogar bis in den Endkampf. „Verschlechtern wollen wir uns auf keinen Fall“, sagt Roser. Die Chance, wieder den Endkampf zu erreichen, sind gut. In Bundesliga-Runde ging das Duell gegen Ettlingen klar an Esslingen (10:4), zudem ist das Team um Schwergewichtler Sven Heinle breiter aufgestellt als in den vergangenen Jahren. „Unser großer Vorteil ist jedoch der Zusammenhalt. Dadurch können die Jungs über sich hinauswachsen“, sagt Roser. Nicht mit dabei sind am Samstag Steffen Hoffmann (bis 66 kg), der in Glasgow um die Qualifikation für die U-23-EM kämpft, und Maximilian Schubert (bis 90 kg), der bei der Studenten-EM antritt. Schafft es der KSV ins Finale hat er dort aber nur Außenseiterchancen.

Wer sind die Favoriten? Die besten Chancen auf den Titel werden Großhadern ausgerechnet. Die Mannschaft hat sich im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal verstärken können, aber im Viertelfinale gegen UJKC Potsdam haben sich die Münchner schwer getan. „Wir werden sie auf jeden Fall nicht so einfach mit dem Titel aus der Halle entlassen“, sagt Roser. „Großhadern ist nicht unschlagbar“, ergänzt KSV-Trainer Carsten Finkbeiner und „nach so vielen Versuchen sind wir heiß auf den Titel. Es ist unser Traum, in eigener Halle die erste Meisterschaft zu gewinnen.“ Aber dafür müsse am Samstag wirklich alles perfekt laufen. Wo steckt der TSV Abensberg? Der Serienmeister der vergangenen Jahre hat im Januar überraschend seinen Rückzug aus der Bundesliga bekannt gegeben. Der Grund: Wegen der zusätzlichen Termine, die durch die Olympia-Qualifikation entstünden, sei die Belastung für die Athleten zu hoch. 2017 – nach den Spielen in Rio – wollen die Abensberger in die Bundesliga zurückkehren. „Der Titel ist jetzt zwar machbarer, aber es ist schade, dass Abensberg nicht mehr dabei ist: Denn jetzt fehlt die beste Mannschaft. Das schmälert den Erfolg ein bisschen“, meint Carsten Finkbeiner. Wie viele Fans werden erwartet? In die KSV-Arena in Esslingen-Mettingen (Auenweg 21) passen 1000 bis 1200 Zuschauer. Und die Verantwortlichen rechnen mit einem vollen Haus. „Unsere Athleten sind schon aufgeregt“, sagt Roser, denn eine solche Kulisse gibt es in der Liga selten – vor allem vor eigenem Publikum. An der Tageskasse gibt es noch Karten für die Endrunde. Ein Ticket kostet 22 Euro (Normalpreis). Die Finalrunde wird zudem live im Internet auf Sportdeutschland.tv übertragen.