Wurfgewaltig: Shenia Minevskaja Foto: Bm

Dem neuen Frauen-Bundestrainer gelingt eine perfekter Einstand. Die deutschen Handballerinnen holen im zweiten Spiel unter Coach Biegler den zweiten Sieg.

Stuttgart - Clara Woltering genoss das Bad in der Menge. Die Torhüterin der deutschen Handballerinnen schrieb nach ihrem 200. Länderspiel geduldig Autogramme. Zuvor war sie beim ungefährdeten 33:21 (15:9) im letzten EM-Qualifikationsspiel gegen Island vor 2308 Zuschauern in der Stuttgarter Porsche-Arena wieder einmal ein sicherer Rückhalt.

Nicht nur für Clara Woltering war es ein gelungener Nachmittag. Auch ihr Coach war nach seinem gelungenen Heimdebüt als Bundestrainer sichtlich zufrieden. „Wir haben das umgesetzt, was wir besprochen haben. Wir haben mit Leidenschaft und Aggressivität gespielt, das Team hat eine richtige Spielfreude gezeigt“, sagte Michael Biegler. Mit Platz zwei beendete seine Mannschaft die Qualifikation zur Europameisterschaft, die vom 4. bis zum 18. Dezember in Schweden stattfindet, in der Gruppe 7 mit vier Punkten Rückstand auf Frankreich.

Biegler, der langjährige Männer-Bundesliga-Trainer und frühere Coach der polnischen Männer-Nationalmannschaft, hatte Anfang April den glücklosen Dänen Jakob Vestergaard abgelöst und das Team komplett umgekrempelt. Bei seinem ersten Spiel als Bundestrainer am Mittwoch gegen die Schweiz (25:23) lief noch nicht alles rund, doch in Stuttgart zeigte die deutschen Handballerinnen gegen die überforderten Isländerinnen eine ansprechende Leistung.

Konzentriert und aggressiv gingen die deutschen Spielerinnen die Partie an. Immer wieder scheiterten die Isländerinnen an der bissigen Abwehr und an Torfrau Woltering. „Wir haben das Augenmerk auf eine saubere Deckung gelegt, das ist uns gut gelungen“, lobte Biegler sein Team. Einziges Manko: In der Offensive wurden zuviele Chancen verpasst. Kühlen Kopf vor dem Tor behielt Saskia Lang, die mit sieben Treffern beste deutsche Werferin war. „Alles kann noch nicht perfekt laufen. Vor zehn Tagen haben wir mit einer neuen Ära angefangen, und es waren zehn intensive Tage“, sagte die Spielerin vom HC Leipzig.