Vor allem im Fernverkehr kommt es zu vielen Verspätungen. Foto: IMAGO/Manfred Segerer

Die neuen Zahlen der Deutschen Bahn zu den Verspätungen zeigen einmal mehr: Da ist noch sehr viel Luft nach oben. Vor allem im Fernverkehr gibt es Probleme.

Die Deutschen Bahn und ihre Unpünktlichkeit: Über dieses Klischee gibt es schon mehr Witze als Gleise in Deutschland. Und doch wird es immer wieder mit Fakten bestätigt, wie die neuen Zahlen aus dem August zeigen.

Im Fernverkehr waren nur 56,8 Prozent der Halte pünktlich, wie die Bahn am Freitag mitteilte. Damit verharrte die Quote den dritten Monat in Folge unter 60 Prozent und auf einem Niveau, das Fahrgäste zuletzt im Schneechaos Ende 2010 erlebten. Im Regionalverkehr blieb die Pünktlichkeitsquote im August unter 90 Prozent.

Alles Definitionssache

„Die Nachfrage im nationalen und grenzüberschreitenden Güter-, Regional- und Fernverkehr war weiterhin sehr hoch“, erklärte ein Bahnsprecher. „In den Hauptkorridoren der Infrastruktur wurde massiv gebaut.“ Verspätungen zog es demnach auch nach sich, dass nach dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen massenhaft Betonschwellen ausgetauscht werden.

„Mit Ende des 9-Euro-Tickets und mit Abschluss von Hauptkorridor-Baustellen Ende August hat sich ab Anfang September die betriebliche Pünktlichkeit im Fern- und Regionalverkehr verbessert“, hieß es weiter. Im Regionalverkehr liege sie wieder deutlich über 90 Prozent.

Nach Bahn-Definition sind Halte mit weniger als sechs Minuten Verspätung pünktlich.