Wer am S-Bahnhalt Universität aussteigt, sollte besser gut zu Fuß sein. Der Aufzug steht seit dem 8. Oktober, und auch die Rolltreppen sind immer wieder kaputt. Foto: Alexandra Kratz

Der Aufzug an der S-Bahnstation Universität steht seit dem 8. Oktober. Und das bleibt auch noch eine Weile so. Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass der Fahrstuhl erst im Dezember wieder funktioniert.

Vaihingen - So ganz kann es der Bahnsprecher auch nicht erklären. „Da muss im Vorfeld bei der Überwachung was schief gelaufen sein“, sagt er und wirkt dabei durchaus etwas kleinlaut. Die Rede ist vom Aufzug an der S-Bahnstation Universität. Der steht seit 8. Oktober. Und daran ändert sich so schnell auch nichts. Erst in vier oder fünf Wochen werden die Fahrstühle wieder funktionieren, sagt der Bahnsprecher. Geplant sei, dass der Aufzug in der Kalenderwoche 50 wieder in Betrieb gehe. Denn zuvor sei eine aufwendige Reparatur notwendig.

Die Tragseile müssen ausgetauscht und die Triebwerksbremse muss erneuert werden. Weil jeder Aufzug ein Unikat sei, seien Ersatzteile immer extra anzufertigen. „So etwas liegt nicht auf Lager“, sagt der Bahnsprecher. Warum also hat die Deutsche Bahn, die für die S-Bahnstationen verantwortlich zeichnet, die Ersatzteile nicht rechtzeitig bestellt? Schließlich kommt so eine Reparatur doch nicht überraschend. „Diese Frage kann ich derzeit so nicht beantworten“, sagt der Bahnsprecher. Er verspricht, dass das Unternehmen die Sache „sehr genau aufarbeiten“ werde. „So, wie es in diesem Fall gelaufen ist, so soll es nicht sein“, gibt der Bahnmitarbeiter unumwunden zu.

Es gibt nur einen Aufzug

An der S-Bahnstation Universität gibt es nur einen einzigen Aufzug. Wenn der nicht funktioniert, hat, wer mit einem Baby im Kinderwagen unterwegs ist, das Nachsehen. Denn Kinderwagen sind auf der Rolltreppe nicht erlaubt. Auch Koffer dürfen streng genommen nicht auf den Stufen einer Fahrtreppe abgestellt werden, sondern müssen in der Hand gehalten werden. Der Bahnsprecher rät den Kunden, miteinander zu kommunizieren. Es gibt immer jemanden, der anpacke und den Buggy oder das Gepäck nach oben trage. Im Grunde könne er sich aber nur bei den Reisenden entschuldigen, die derzeit nur unter erschwerten Bedingungen aus der S-Bahnstation herauskommen.

Das gilt umso mehr, da auch die Rolltreppen an den Ausgängen Universität und Endelbang immer wieder kaputt sind. Die Bahn bestätigt das, weist aber auch die Schuld an diesem Umstand von sich. „Die Kollegen vom Entstörungsdienst sind nahezu täglich draußen“, sagt der Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Das Problem sei, dass immer wieder „irgendwelche Scherzbolde“ den Notschalter drücken, so dass die Rolltreppe anhält. Diese kann dann nur vom Entstörungsdienst wieder in Betrieb genommen werden. „Da sind wir selbst ein Stück weit Opfer“, sagt der Bahnsprecher und ergänzt: Insbesondere für die Mitmenschen, die schlecht zu Fuß seien, sei dieser Missbrauch der Notbremse sehr ärgerlich. „Ich habe dafür kein Verständnis“, so der DB-Mitarbeiter.

Probleme auch an anderen Stationen

Fakt ist, dass sich die Deutsche Bahn in der Vergangenheit immer wieder mit defekten Aufzügen rumärgern musste. Jahrelang gab es Probleme mit den Fahrstühlen an der S-Bahnstation Österfeld. Dort waren es aber meistens Jugendliche, die sich an den Aufzügen zu schaffen machten und Steine oder Flaschen zwischen die Türen steckten.