Kolumbianern und Deutschen geben sich in Sillenbuch die Hände. Foto: Judith Sägesser

In Sillenbuch hat sich ein Verein gegründet, der für die deutsch-kolumbianische Partnerschaft steht.

Sillenbuch - Diese Freundschaft ist 30 Jahre alt – die in einem Verein festgeschriebene Freundschaft zwischen Kolumbianern und Deutschen. Im Jahr 2012 sind zahlreiche Feste gefeiert worden, Menschen haben sich gegenseitig besucht, Kulturen haben sich kennen gelernt. Und es geht immer weiter. Der Deutsch-Kolumbianische Freundeskreis bastelt an der Verständigung zwischen den beiden Völker.

Der Vorsitzende des Vereins heißt Alejandro Palacios-Tovar, er lebt aktuell in Stuttgart-Mitte. Bis vor kurzem hat er jedoch in Sillenbuch gewohnt; und die meisten Mitglieder des Vorstands leben in diesem Stadtbezirk und der Freundeskreis feiert dort traditionell Weihnachten – weshalb er getrost als Sillenbucher Verein gelten darf.

Willkommen ist jeder. In aller Regel melden sich jedoch Deutsche, die Kolumbien lieben, Deutsche, die mit einem Kolumbianer verheiratet sind oder aber Kolumbianer, die in Deutschland leben. Der Deutsch-Kolumbianische Freundeskreis ist eine bundesweite Vereinigung, sie ist 1981 gegründet worden. Die Niederlassung in Stuttgart kam drei Jahre später dazu.

Soziales Engagement

Der Deutsch-Kolumbianische Freundeskreis ist kein Zusammenschluss von Menschen, die sich auf Sofas setzen, Fotos und Filme aus fernen Landen anschauen und sich mit ihren jeweiligen Spezialitäten bekochen. Das machen sie auch, aber eben nicht nur.

Dieser Freundeskreis hat sich einen sozialen Auftrag gegeben. Er möchte beispielsweise Armen und Schwachen helfen. Weil es den Deutschen wirtschaftlich besser geht, ist die finanzielle Unterstützung genau genommen eine Einbahnstraße: nämlich von Deutschland nach Kolumbien. Die Helfer statten beispielsweise Schulen mit Grundsätzlichem und Nützlichem aus, sie kümmern sich um vernachlässigte Kinder, Witwen und allein erziehende Mütter. Prominente Unterstützerin ist die Sängerin Shakira, die selbst kolumbianische Wurzeln hat. Zum Dank gibt es Fotos.

Die festgeschriebene Freundschaft zwischen Deutschen und Kolumbianern hat inzwischen politische Kreise gezogen. So unterhalten Stuttgart und Bogotá – die Hauptstadt Kolumbiens – seit drei Jahren eine Städtepartnerschaft. Anfangs haben sich die Verwaltungen zum Umweltschutz ausgetauscht, mittlerweile geht es bei den Treffen aber auch um Kulturelles. Die Freundschaft wächst und kennt dabei keine Grenzen, auch keine thematischen.