Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und seine Kollegin Foto: dpa

Die deutsch-französische Kooperation beim Lufttransport ist aus der Not geboren. Trotzdem ist ein positives Signal für die EU-Verteidigungspolitik.

Berlin - Dass Deutschland und Frankreich nun bei der Luftwaffe kooperieren und eine gemeinsame Transportstaffel aufstellen wollen, ist eine Notmaßnahme, die auf der einen Seite mit Peinlichkeiten verknüpft ist, auf der anderen Seite aber einen durchaus erheblichen strategischen Mehrwert aufweist. Peinlich ist an der Sache, dass die deutsche Luftwaffe mehr als eineinhalb Jahrzehnte nach der Entscheidung für den Transportflieger A400M einer Fehlplanung überführt ist. Denn die Hoffnung, mit diesem Militär-Airbus eine eiermilchlegende Wollmilchsau für alle Eventualitäten im Lufttransport gefunden zu haben, hat getrogen. Es spricht auch Bände, dass der A400M nun flankiert werden soll von einem Flugzeug, das etwa so alt ist wie die sechzig Jahre alte Transall, die er ja eigentlich ersetzen soll. Das muss man nicht weiter kommentieren, es kommentiert sich selbst.

Dass Paris und Berlin diese Notlage nun aber nutzen, um einen weiteren Schritt auf dem Weg zu mehr Gemeinsamkeit in der EU-Verteidigungspolitik zu machen, verdient ein paar Vorschusslorbeeren. Voraussetzung ist natürlich, dass die politische Hoffnung trägt und nicht trügt: Die gemeinsame Fliegerstaffel möge künftig in jedem Fall einsetzbar sein, in dem sie nützlich ist. Das wäre wirklich neu. Ob’s so kommt, wird erst die Praxis weisen.