Endlich: Die Sonne lockte am Sonntag Tausende aufs Sommerfest. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Bilanz des 26. Stuttgarter Sommerfest fällt mit weniger als 400 000 Besuchern sehr durchwachsen aus. Der verregnete Start am Donnerstag und die erneuten Schauer am Freitag Abend haben das Fest um viele Besucher gebracht, so die Veranstalter.

Stuttgart - Es war zumindest ein versöhnliches Finale: Ein strahlender Sonnentag setzte den Schlusspunkt und lockte Tausende Besucher und Gäste auf das 26. Sommerfest. Trockenes, wenn auch kühles Wetter hatte schon am Samstag zu einem Andrang auf die Party der weißen Zelte am Schlossplatz und in den Schlossgarten-Anlagen rund um den Eckensee geführt. „Erst an diesen zwei Tagen hat das Sommerfest seinen Namen verdient“, sagt Marcus Christen vom Veranstalter in.Stuttgart. Denn der verregnete Start am Donnerstag und die erneuten Schauer am Freitagabend hätten die Bilanz ziemlich verwässert: „Durchwachsen“, bringt es Christen auf den Punkt. Man sei daher mit weniger als 400 000 Besuchern ziemlich weit unter der anvisierten Marke von einer halben Million Gästen geblieben.

Die Wirte sind von Freilich-Veranstaltungen Kummer gewöhnt

Von Freilichtveranstaltungen wie dieser sind die Wirte Kummer gewöhnt. Die Kommentare der Gastronomen reichen von „schmerzlichem Defizit und drauflegen müssen bis zur schwarzen Null“, hat Christen bei einer kleinen Umfrage in Erfahrung gebracht. Denn gerade der Umsatz am Donnerstag, traditionell der Abend der Stuttgarter Gäste, sei nicht mehr einzuholen. Dennoch zufrieden äußert sich der Gastronom Franz Wagner, der mit seinem Stand Zum Donauschwaben und herzhaften ungarischen Gerichten wie Langos, Pörkölt oder Gulaschsuppe eine erfolgreiche Premiere erlebte. Seine rote Wurst, eigentlich auf dem Sommerfest verpönt, aber als Paprikawurst und ungarische Spezialität zugelassen, ging weg wie warme Semmeln.

Trend zu alkoholarmen Drinks

„Keine besonderen Vorkommnisse“, meldet die Polizei zur Zufriedenheit der Veranstalter. Denn in Zeiten wie diesen ist es keine Selbstverständlichkeit, dass das Sommerfest erneut sicher und ungestört verlief. Bei kühlen Wetter blieben Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen weitgehend aus, die den Rettungsorganisationen in den letzten beiden Jahren mit tropischer Hitze zu schaffen gemacht hatten.

Der verstärkte Trend zu alkoholfreien und alkoholarmen Drinks tut dazu ein Übriges. Es gab Limonade aus Melonensirup, Sprudel und Aperol, von Barkeeper Valetin Feigl (Hotel Europe) kreiert und serviert im Punch Barrel, der Literflasche mit Zapfhahn – oder bunte Bowlen mit Ananas, Erdbeeren, Melonen und manchmal doch einem Schuss Wodka.

Die Veranstalter sind sicher: Das sonnige Finale des Sommerfestes macht jetzt schon wieder Lust auf das 27. Mal im nächsten Jahr, wie immer am ersten Augustwochenende, vom 3. bis 6. August 2017. Und alle, Gäste wie Wirte, werden das Wetter wieder nehmen müssen, wie’s kommt.