Der scheidende Amtsleiter Detlef Kron (rechts) bekommt Geschenke von OB Nopper, darunter eine Stadtsilhouette aus Metall. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Für Detlef Kron war es die Krönung seines Berufslebens, in der Landeshauptstadt das Amt für Stadtplanung und Wohnen zu leiten. Ende März hört er auf. Zur Verabschiedung bekam er reichlich Lob.

In der Stadtplanung in Stuttgart ist die Ära Kron offiziell für beendet erklärt: Am Montag hat OB Frank Nopper (CDU) den Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wohnen in den Ruhestand verabschiedet. Detlef Kron hatte 21 Jahre lang dieses Amt mit zuletzt fast 300 Mitarbeitenden geleitet.

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Markus Müller, der Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, sagte bei der Abschiedsfeier im städtischen Ausstellungsraum für das Rosenstein-Projekt, die Landeshauptstadt habe sich dieser Zeit zum Guten verändert, wenngleich die Veränderungen, wie man es von Stuttgart kenne, von selbstkritischem Diskurs begleitet worden seien. Müller nannte in dem Zusammenhang unter anderem das Kunstmuseum am Schlossplatz sowie den Rückbau des „Autobahndreiecks in der Innenstadt“. Den Amtsleiter Kron hat er als „leicht zurückhaltend, nicht forsch, aber abwägend und moderierend“ erlebt – so wie es auch sein müsse, wenn man zu guten Lösungen in einem sehr komplex gewordenen Tätigkeitsgebiet kommen wolle. „Sie waren ein Riesengewinn für die Stadt“, bescheinigte Müller dem Scheidenden.

Ein Mann des Ausgleichs und Moderierens

OB Nopper sagte, Kron habe die „Stadtentwicklung in Stuttgart in den letzten beiden Jahrzehnten ganz entscheidend mitgeprägt“. Er sei ein Mann des Ausgleichs gewesen, habe Moderator und Mediator sein wollen. In seiner Ägide seien rund 370 Bebauungsplanverfahren abgeschlossen worden, 150 seien momentan noch „im Verfahren“. Von den vielen Projekten, die das Amt in der Zeit begleitete, nannte Nopper neben dem Kunstmuseum und neben rund 50 Sanierungsgebieten unter anderem noch das Dorotheenquartier, neue Wohngebiete auf den ehemaligen Arealen von Olga- und Bürgerhospital sowie auf dem Killesberg und Bauten auf dem Pragsattel. Das alles überragende Projekt, nämlich Rosenstein (Stuttgart 21), sei in der Ära Kron unvollendet geblieben, doch Kron habe es „entscheidend mit vorbereitet“. Gerade Stuttgart 21 zeige eindrücklich, dass es im Baubereich zwei große Themen gebe: ständig steigende Baukosten und zu lange Umsetzungszeiten. Nopper: „Dieser Herausforderung müssen wir uns mit aller Kraft und Kreativität stellen.“

Manchmal war auch die Vereitelung ein Erfolg

Für Kron war diese Amtsleiterstelle in der Landeshauptstadt die „Krönung“ seines beruflichen Lebens. Er habe nicht nur Positives befördern wollen, man habe auch manche negative Idee zu verhindern gewusst, sagte er. Die Hoffnung, dass Gesetzesreformen schnellere Verfahren ermöglichen, habe er längst aufgegeben. Stuttgart sieht er jetzt am Zug, zu diskutieren, wie die Stadt 2050 aussehen soll. Viele Probleme, etwa bei der Wohnungsversorgung, werde die Stadt „nur in der Metropolregion“ lösen können.