Neue Wasserpflanzen am Max-Eyth-See verdrängen Algen und sorgen für mehr Sauerstoff im See. Foto: Iris Frey

Derzeit hat der Max-Eyth-See eine stabile Sauerstoff-Lage. Mit ein Grund können die vielen neuen Wasserpflanzen sein, die sich rund um den See gebildet haben. Dadurch wachsen weniger Algen.

Hofen - Trotz der anhaltend hohen Temperaturen droht der Max-Eyth-See momentan nicht mehr zu „kippen“. Ein möglicher Grund sind neue Wasserpflanzen, die derzeit im See wachsen. Alexander Gass vom Tiefbauamt: „Derzeit liegen die Sauerstoffwerte in einem stabilen Bereich. Es sind auch kaum Algenbestände sichtbar.“ Auch Hans-Hermann Schock vom Württembergischen Anglerverein (WAV) freut sich über die positive Entwicklung.

Der Limnologe der Stadt Stuttgart hatte laut Gass Mitte Juni Wasserproben entnommen. Diese ergaben kein Belastungspotenzial durch Blaualgen (Cyanobakterien). Im vergangenen Sommer hatte es über viele Monate Blaualgen-Alarm gegeben. „Wir haben derzeit eine gute Sichttiefe von knapp einem Meter. Zudem hat sich um den ganzen See verteilt ein Wasserpflanzenbestand gebildet. Diese Entwicklung sehen wir positiv“, so Gass. Trotzdem überwache die Stadt den See bei hohen Temperaturen intensiv. Derzeit gebe es aber keine Probleme.

Erfreuliche Entwicklung

Schock sieht aus Sicht des WAV die Entwicklung am See ebenfalls erfreulich. Er vermutet, dass die Algen im See die viele Sonne nicht vertragen würden und latent vorhandenes Kraut nun mehr Chancen habe. Auch er prognostiziert, dass sich der Max-Eyth-See, was die Sauerstoffwerte betrifft, stabil halten werde. Zwar würden die neuen Wasserpflanzen auch tagsüber Sauerstoff produzieren, doch sie sterben nachts nicht ab wie die Algen. Die positive Entwicklung äußere sich darin, dass das Wasser klar sei. Es seien viele Faktoren, die eine Rolle spielen. Auch beim Bärensee in Stuttgart gebe es hier die Entwicklung, dass es dort mehr Wasserpflanzen gebe. Damit gibt es derzeit kein Fischsterben.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Probleme mit dem Sauerstoffgehalt des Sees. Letztes Jahr Anfang August mussten die Feuerwehr und dann das Technische Hilfswerk den Max-Eyth-See „beatmen“ und mit zusätzlichem Sauerstoff versorgen, weil sich hier durch verstärktes Algenwachstum und Algensterben ein großer Sauerstoffmangel ergeben hatte und ein Fischsterben drohte. Erste Fische waren in der Renaturierungszone tot gefunden worden. Mehrere Tage waren, wie berichtet, die Rettungskräfte im Einsatz. Sie konnten ein größeres Fischsterben verhindern.

Park- und Müllproblem

2015 hatte es ein großes Fischsterben im See gegeben. Doch das ist nicht das einzige Problem: Bei schönem Wetter wird das Areal von Besuchern überbevölkert. Es gibt Park- und Müll-Probleme, auch vergangenes Wochenende wieder, bestätigt Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. „Man hat sich personell darauf eingestellt und fährt bei der Müllbeseitigung Sonderschichten“, so Bohlmann. Am See werde bis spät nachts gefeiert. Das ändere nichts an der Belastung für Natur und Umwelt. Inzwischen hat die Stadt weitere große Mülleimer aufgestellt. Mitte Juli berät der Bezirksbeirat Mühlhausen über das Schilder- und Besucherlenkungskonzept.