Der Bahnhofplatz in Esslingen hat ein Alkoholproblem. Foto: Roberto Bulgrin

Dreckecken, Corona-Probleme, Alkohol und arbeitslose Pferde machen den Menschen im Kreis Esslingen zu schaffen. Das sind auch die Themen des Rückspiegels von Johannes M. Fischer.

Esslingen - Dreck, Corona und arbeitslose Pferde bestimmten die Schlagzeilen der Woche. Dreckecken sind seit jeher ein beliebtes Gesprächsthema, auch wenn die Menschen ja nicht mehr so viel miteinander reden, seitdem sie sich voneinander separieren und Masken tragen. Orte, an denen man quatscht, lustig und gesellig ist, gibt es höchstens noch zwischen den eigenen vier Wänden. Und das auch nur mit Abstrichen, weil es zuweilen gar nicht lustig ist, wenn man sich zu oft sieht. Aber geredet wird trotzdem noch und vor allem geschrieben, etwa in den sozialen Netzwerken oder in Briefen an die Zeitung. Zum Beispiel über den überbordenden Müll, der sich rund um Glascontainer sammelt. Ein Stachel in der schwäbischen Seele, die nach Sauberkeit dürstet.

Auch Ordnung muss sein

Und natürlich nach Ordnung, deshalb wurde in Esslingen jetzt die Polizeiverordnung zwar nicht verschärft, so aber doch ausgeweitet. Rund um Bahnhof und Zentralen Omnibusbahnhof soll künftig zwischen März und November ein Alkoholverbot herrschen – zwei Monate länger als zuvor. Und auf Spielplätzen ein Rauchverbot. Der Gemeinderat muss noch zustimmen. Sinn ergibt das Ganze. In der Bahnhofsgegend gibt es oft Schlägereien – und häufig ist Alkohol mit im Spiel.

Natürlich bescherte uns die Woche auch wieder viele Corona-Meldungen. Die Unzufriedenheit in den Kliniken hält an, weil den Mitarbeitern noch immer nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Die Landesregierung reagiert nervös. Es sei halt nicht genug da – das Problem läge beim Bund oder der Europäischen Union. Das ist aber nur halbrichtig. Anders als in den meisten Bundesländern hat sich Baden-Württemberg entschlossen, den Fokus beim Impfen auf die Menschen über 80 zu legen. Woanders wird hingegen mehr Wert darauf gelegt, erst einmal das Personal in Krankenhäusern zu impfen, sofern es direkten Kontakt mit Corona-Infizierten hat.

„Danke, Virus!“

„Danke, Virus“ heißt es auch, was die Aussichten auf Massenveranstaltungen im Sommerbetrifft: Sie sind ziemlich trüb. Nein, nicht trüb. Es ist noch viel schlimmer: Es gibt keine Aussichten. Zumindest in Esslingen wurde alles abgesagt, was man absagen konnte: Kein Bürgerfest, kein Sommerfest, kein Schwörtag, kein Empfang für Ehrenamtliche. In anderen Städten des Kreises hält man sich hingegen noch ein paar Hintertürchen offen.

Zum Schluss noch ein Bonbon aus der Abteilung Überschriften: „Auch Pferde können arbeitslos werden“, hieß es in der Freitagsausgabe. Es läuft aber auch alles schief!