Boris Palmer spricht der Symbolfigur der Klima-Proteste ins Gewissen. Foto:  

Kein Grund zur Panik: Der Tübinger OB schreibt einen Brief an die 16-jährige Klimaaktivistin Greta aus Schweden.

Tübingen - Die Empörungsspirale dreht sich weiter: Nach dem Trubel um Greta Thunbergs Auftritt beim UN-Klimagipfel am Montag, der Reaktion von US-Präsident auf die junge Klimaaktivistin („Ein sehr glückliches junges Mädchen“), meldet sich jetzt auch der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer zu Wort. In einem offenen Brief auf Facebook wirft er der 16-Jährigen Panikmache vor: „Wir dürfen nicht in Panik geraten, weil wir dann die Strukturen zerstören,... die wir auch brauchen, um den Klimawandel zu stoppen.“

Der Grüne lobte Thunberg, die an diesem Mittwoch mit dem alternativen Nobelpreis für ihren Einsatz zum Schutz des Klimas ausgezeichnet wurde, für ihren „unschätzbaren Dienst“ für den Klimaschutz. In ihrer UN-Wutrede hatte die Schülerin den Regierungschefs und wichtigen Politikern vorgeworfen, sie hätten kommende Generationen im Stich gelassen, ihre Kindheit gestohlen. „Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens. Wie könnt Ihr es wagen zu glauben, dass man das lösen kann, indem man so weiter macht wie bislang?“, sagte sie in New York.

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Palmer widersprach: „Wir haben deine Jugend nicht zerstört. Wir haben eine Welt erschaffen, die bessere Lebenschancen für junge Menschen bietet als jemals zuvor in der Geschichte.“ Er führte als Beweis an, dass durch die Zusammenarbeit von Staaten, Institutionen und Firmen Krankheiten ausgerottet wurden, weniger Menschen Hunger leiden müssen und es in den letzten 20 Jahren weniger Kriegsopfer gegeben habe. Das sei die „Frucht von planvollem Handeln“.