Starkes Team: Dagmar Manzel, Fabian Hinrichs und Eli Wasserscheid in „Ich töte niemand“ Foto: BR

„Tatort“-Routine sieht anders aus – komplex, wendungsreich, stark gespielt. Wir haben „Ich töte niemand“ gesehen und finden: Die Franken sollte man nicht unterschätzen.

Nürnberg - Max Färberböck hatte schon beim ersten Franken-Krimi Regie geführt, zusammen mit Catharina Schuchmann das Drehbuch geschrieben und gleich die Latte hoch gehängt: Mehr als zwölf Millionen sahen die Einstandsfolge „Der Himmel ist auch ein Platz auf Erden“. Beim vierten Fall, „Ich töte niemand“, war das Duo wieder am Werk, und ein wiederholter Zuschauer-Rekord wäre absolut gerechtfertigt.

Die Handlung in zwei Sätzen

Ein ermordetes älteres libysches Geschwisterpaar führt die Nürnberger Ermittler Voss (Fabian Hinrichs) und Ringelhahn (Dagmar Manzel) in einen rechtsradikalen Sumpf. Zwei Familien gehen daran auf selbstzerstörerische Weise zugrunde.

Zahl der Leichen

Vier.

Feiern muss sein

Schön, Voss bei seiner Wohnungsparty so ausgelassen feiern zu sehen. Im Bierlager wird heftig geknutscht, wie es sich für eine ordentliche Fete gehört.

Monolog

Wenn „Tatort“-Ermittler über ihren Frust und die Vergeblichkeit ihres Jobs jammern, klingt das meist sehr bemüht. Das Drehbuch von „Ich töte niemand“, das von dem Regisseur Max Färberböck und Catharina Schuchmann stammt, hat auch so eine Passage. Aber bei Felix Voss klingt sie absolut authentisch. Und das hat nicht nur mit den Worten zu tun, sondern auch viel mit Fabian Hinrichs.

Verkehrte Welt

Gruselige Ironie, dass sich der Altnazi (Hansjürgen Hürrig) ausgerechnet mit dem Muster-Immigrant Ahmad (Josef Mohamed) mental-ideologisch auf einer Linie sieht. Noch ironischer wird die Szene, wenn man weiß, dass der sich zum Herrenmensch aufspielende alte kranke Mann zuvor die Ermordung von Ahmads Ziehvater und dessen Schwester angestiftet hat.

Die Side-Kicks

Hinrichs und Manzel sind stark, aber genauso stark sind ihre Teamkollegen Eli Wasserscheid als Wanda Goldwasser und Matthias Egersdörfer als Spusi-Leiter Michael Schatz.

Unser Fazit

Die Franken sind die stillen „Tatort“-Stars.

Spannung

Note: 1

Logik

Note: 1