Der Schwäbische Wald ist auf der Touristikmesse CMT vertreten. Foto: Gottfried Stoppel

Wandern und Radfahren, die Mühlen und der Limes bilden den touristischen Markenkern des Schwäbischen Waldes. Neue Freizeitangebote sollen das Naherholungsgebiet vor den Toren Stuttgarts in diesem Jahr noch attraktiver machen.

Filderstadt - Feinstaubgeplagte Stuttgarter könnten hier viele feine Ausflugsziele finden, wirbt Richard Sigel, der Landrat des Rems-Murr-Kreises, für den Schwäbischen Wald. Das Naherholungsgebiet vor den Toren der Landeshauptstadt werde sich auch in diesem Jahr auf seinen Markenkern konzentrieren: auf Wandern und Radfahren, auf die Mühlen und den Limes, kündigt Sigel in seiner Funktion als Vorsitzender der Fremdenverkehrsgemeinschaft (FVG) Schwäbischer Wald bei einer Pressekonferenz anlässlich der CMT an. Auf der am Samstag eröffneten Touristikmesse ist auch die FVG mit einem Stand vertreten. Sigel und einige Bürgermeister verschiedener Gemeinden des Schwäbischen Waldes berichten, was 2019 geboten sein wird, wenn der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald sein 40-Jahr-Jubiläum feiert.

„Wir wollen uns als Wanderland präsentieren“, sagt Sigel. Dabei sei es wichtig, auch Kinder und Jugendliche zu erreichen und sie für die Natur zu begeistern, betont der Landrat. So werde es beispielsweise zum Auftakt in die Wandersaison am 1. Mai ein Kinder-Natur-Erlebnisfest in Kornberg- Oberrot geben. Um den Besuchern die Anfahrt in den Schwäbischen Wald zu erleichtern, habe man zuletzt viel in den öffentlichen Nahverkehr investiert und die Taktzahl einiger Verbindungen insbesondere am Wochenende erhöht, berichtet Sigel.

Inklusion beim Wandern

Damit auch Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, das Naherholungsgebiet nutzen können, werden derzeit in einem von der Aktion Mensch geförderten Projekt geeignete Wanderrouten erstellt. Dafür testen ehrenamtliche Wanderbotschafter kürzere Wege mit bis zu fünf Kilometer Länge. „Wichtig ist unter anderem, dass es behindertenfreundliche Toiletten an der Strecke gibt“, erklärt Projektinitiatorin Ines Vorberg vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter.

Egal ob sie mit dem Rollstuhl oder zu Fuß im Schwäbischen Wald unterwegs sind, verpflegen können sich Wanderer mit der Rudersberger Vespertüte. Sie beinhaltet „leckere, lokale Produkte“, so Raimon Ahrens, der Bürgermeister der Gemeinde. Vom Frühjahr an kann man die Tüte im Rudersberger Rathaus kaufen. Zu den weiteren Neuheiten des Ortes zählt die Bienen- und Wimmelweide an der Öhlmühle. Blühwiesen sollen die Artenvielfalt der Insekten verbessern. Die Wimmelweide besteht aus neun großen Wimmelbildern mit Motiven des Schwäbischen Waldes. Mit der Nacht der offenen Backhäuser im August soll Vergangenes bewahrt werden. Denn „die Tradition der Backhäuser droht in Vergessenheit zu geraten“, sagt Ahrens.

Schwäbische Waldbahn fährt öfter

Sein Welzheimer Amtskollege Thomas Bernlöhr informiert über Neuerungen bei der Schwäbischen Waldbahn: Statt bisher 34 gibt es in diesem Jahr insgesamt 44 Tage, an denen die historischen Dampf- und Dieselzüge zwischen Welzheim und Schorndorf verkehren – auch samstags. Seit dem 1. Januar neues Mitglied der FVG ist die Gemeinde Auenwald, wo am Landschaftserlebnisweg ’s Äpple der höchste Mammutbaum Deutschlands steht, wie Bürgermeister Karl Ostfalk berichtet. In diesem Jahr soll der Ort eine weitere touristische Attraktion erhalten: eine Biwak-Anlage für Wanderer und Naturliebhaber am Ebersberg. Ein neues Freizeitangebot bietet auch der Golf- und Landclub Haghof an: Hier gibt es für alle, die das Golfen ausprobieren wollen, einen Kurzplatz, auf dem nach einer Einweisung jeder spielen kann – ohne Clubmitgliedschaft und Platzreife.