Fast 60 Jahre steht Howard Carpendale schon im Scheinwerferlicht. Und dennoch zeigt ihn die Filmdoku seines Sohnes Wayne in bislang nie gesehenen Bildern. Es sind gerade die stillen Augenblicke, die familiären Situationen, die diese Doku über eine lebende Musik-Legende besonders sehenswert machen.
Es ist der Blick, den wohl nur ein Sohn haben kann: Schauspieler Wayne Carpendale (47) porträtiert in seinem Filmdebüt seinen eigenen berühmten Vater Howard (78). Seine Doku "Durch meine Augen - Mein Vater Howard Carpendale" (14.12. um 21:45 Uhr im WDR) verspricht intime Einblicke in das Leben der Musik-Legende auch abseits der großen Bühnen und des überwältigenden Erfolgs. Bislang nie gesehene Bilder zeigen den liebenden Familienvater, genauso wie den einsamen Mann nach dem verklungenen Applaus.
"Das persönlichste Porträt, das es je gab"
Mit 60 Jahren Bühnenerfahrung und 25 Millionen verkauften Tonträgern hat sich Howard Carpendale den Rang einer deutschen Musik-Legende wohl verdient. Tiefe Einblicke in die Seele des allseits beliebten Künstlers gab es über die Jahre jedoch selten. Seinen sensiblen Kern vermochte der breitschultrige, blonde Hüne mit der gefühlvollen Stimme meist vor der Öffentlichkeit zu schützen. Sein Sohn Wayne beschreibt es in einer Pressemitteilung zum Film als "Clash der Welten - der verletzliche Mensch trifft auf den unnahbaren Star." Genau das sei ein "zentrales Thema der Doku, das sie so besonders macht", so Wayne Carpendale. Vater Howard zeigt sich von dem gelungenen Vater-Sohn-Porträt beeindruckt: "Mich hat der Film sehr bewegt, da es das persönlichste Porträt über mich geworden ist, das es je gab."
Konzert in München stand auf der Kippe
Besonders intensiv wird das Porträt, wenn Wayne Carpendale seinen Vater vor einem Konzert in München zeigt, verspricht die Vorabankündigung. Die Olympiahalle ist prall gefüllt, im Publikum brodelt es. Alle sind bereit, Hits wie "Ti amo" oder "Hello again" abzufeiern. Zur gleichen Zeit kämpft Howard Carpendale backstage mit gesundheitlichen Problemen. Plötzlich steht das Konzert auf der Kippe. Film-Momente wie diese zeigen den angreifbaren Künstler, der auch nach Jahrzehnten um jeden Publikumserfolg ringt, ohne sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Sie zeigen eine Familie, die zusammenhält, und eine ganz besondere Vater-Sohn-Beziehung, die intuitiv funktioniert.
Wayne Carpendale erstmals auch Regisseur
Für das Porträt über seinen Vater schlüpft Wayne Carpendale erstmals in die Rollen des Autors, Produzenten und Regisseurs. Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Kameramann Clemens Bittner ist ihm eine authentische Doku gelungen, die Howard Carpendale vor, während und nach seiner Tour ab Herbst 2023 bis Sommer 2024 begleitet. Das filmische Ergebnis ist am 14. Dezember um 21:45 Uhr im WDR und ab 13. Dezember vorab in der ARD Mediathek zu sehen.