Aus eins mach drei: der Neubau soll kein geschlossener Block mehr sein. Foto: Christoph Kutzer

Der Oberkirchenrat hat sich für einen Neubau an der Gänsheidestraße im Stuttgarter Osten entschieden. Davon sollen auch die Anlieger profitieren.

S-Ost - Die hölzerne Miniaturversion eines Teils der Gänsheide steht vorne im Bürgersaal des Bürgerservicezentrums Ost und gewährt einen Überblick über die Bebauung. Im Mittelpunkt findet sich eine Fläche mit drei Gebäuden, die so noch nicht vorzufinden sind: Sie zeigen, wie sich der Oberkirchenrat (OKR) das künftige Domizil für die Büros seiner Bediensteten vorstellt. „Wir haben uns mit Alternativstandorten befasst und auch eine Teilsanierung oder einen partiellen Umbau untersucht“, berichtet OKR-Direktor Stefan Werner dem Bezirksbeirat Ost. Es habe sich jedoch als beste Lösung herausgestellt, an der Gänsheidestraße 2-4 neu zu bauen. Lediglich ein Wohngebäude soll erhalten bleiben.

Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier begrüßte die Entscheidung für den Verbleib am bisherigen Standort als Bekenntnis zum Stuttgarter Osten. Auch die Entwürfe des Architekturbüros Riehle + Assoziierte trafen in vielen Punkten auf Zustimmung. So sollen an die Stelle des heutigen, geschlossenen Baukörpers drei separate Gebäude entstehen, die eine Möglichkeit zur Querung des Geländes, schaffen: nicht nur für Mitarbeiter. Somit würde der vorhandene Parkcharakter stärker spürbar. Verweilzonen sollen ebenfalls auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Entsprechend soll der Baumbestand weitgehend erhalten bleiben. „Wir verbinden zukunftsfähige Arbeitsräume mit einer städtebaulichen, aber auch ökologischen Verbesserung“, versprach Architekt Hannes Riehle. So werde es künftig einheitliche Gebäudestandards geben, energetische Aspekte und Nachhaltigkeit eingeschlossen.

Von der Architektur etwas enttäuscht

Jörg Trüdinger (SPD) zeigte sich ein wenig enttäuscht von der „evangelischen Einheitsarchitektur der geplanten Klinkerbauten. Riehle hielt dagegen, man habe „nicht einfach einen Glaskasten hingesetzt“, sondern ein Konzept für wertige Gebäude entwickelt, die auch in die Umgebung eingepasst seien – unter anderem durch eine Beschränkung auf drei oberirdische Stockwerke und die Nutzung eines Untergeschosses, das über Lichthöfe nach oben geöffnet wird.

Namentlich die CDU begrüßte die Idee, eine Tiefgarage mit rund 100 Stellplätzen und Zufahrt über die Fraasstraße zu integrieren. So soll das umgebende Gebiet was Verkehr und Lärm angeht, entlastet werden. Die vorhandenen Carsharing-Plätze werde man erhalten, so Riehle. Ausreichend Fahrradstellplätze und Ladestationen für E-Mobilität seien vorgesehen. Neue Kabel müssten dafür nicht verlegt werden, beschied er Thomas Rudolph (CDU), der aufgerissene Straßenbeläge fürchtete.

Nicht mehr Stellplätze als vorgeschrieben

Eine Vermietung von Parkplätzen, etwa an Anlieger oder Lehrer des Heidehofgymnasium, wie sie Federico Busarello (FDP) ins Gespräch brachte, wird es wohl nur in Ausnahmefällen geben. „Wir schaffen zunächst nicht mehr Stellplätze, als wir müssen“, hielt der OKR-Direktor fest. Sie seien in erster Linie für die 280 OKR-Mitarbeiter gedacht. „Wir freuen uns aber natürlich über jeden Mitarbeiter, der den ÖPNV nutzt und werden dies auch entsprechend fördern.“