In einem Jahr kann der sogenannte Zitronenschnitz, den die HdM an der Nobelstraße baut, eingeweiht werden. Foto: Sabine Schwieder

Die Hochschule der Medien ergänzt ab Herbst ihren Bau um ein vierstöckiges Gebäude. Der sogenannte Zitronenschnitz nimmt derweil immer mehr Konturen an. Die Bauarbeiten sind im Zeitplan.

Vaihingen - Noch wirkt das dreistöckige, elegant geschwungene Haus im Schneetreiben eher grau, doch der Neubau, den die Hochschule der Medien (HdM) an der Nobelstraße baut, hat mittlerweile Konturen angenommen. „Es war sehr spannend, die Baufortschritte von oben zu verfolgen“, schwärmt Pressesprecherin Kerstin Lauer: Aus einem Surfbrett, so empfand sie es, wurde Stück für Stück ein Zitronenschnitz, wie der Erweiterungsbau intern genannt wird.

Nach der Fusion der Hochschule für Druck und Medien mit der für Bibliotheks- und Informationswesen im Jahr 2001 war der Bau sozusagen das Hochzeitsgeschenk. Der Standort hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof, an dem etwa 1000 Studierende und 60 Professoren der Fakultät Information und Kommunikation arbeiten, wird aufgegeben. Ende Februar 2014 soll der neue Bau in Vaihingen eingeweiht werden – unter anderem mit einem Tag der offenen Tür.

Der Neubau kostet 19 Millionen Euro

Als Medienhochschule, so findet Rektor Alexander W. Roos, kann man kein gewöhnliches Hochhaus planen, und er hält den Zitronenschnitz mit seinen rund 4600 Quadratmetern Nutzfläche für eine gelungene Ergänzung. Stolz ist der Rektor aber auch auf die Tatsache, dass die vorgesehene Bausumme von 19 Millionen – hinzu kommen noch zwei Millionen für die Erstausstattung – eingehalten werden kann. „Der Trick ist ganz einfach: Man baut genau das, was man vorher geplant hat“, sagt er – mit einem Augenzwinkern nach Berlin und Hamburg. Finanziert wird der Neubau vom Land und zu einem Drittel von der Landesstiftung.

Beherbergen wird der Zitronenschnitz eine Bibliothek, in der neben dem gedruckten Papier der digitale Bereich zunehmend das Arbeiten bestimmt. Mit fahrbaren Bildschirmen und flexibel verschiebbarem Mobiliar können die Studierenden künftig ihren Arbeitsplatz selbst gestalten. Und das neue Audimax mit 350 Plätzen wird eher einem Kino ähneln als einem althergebrachten Hörsaal.

Mit dem nächsten Bau wird im Herbst begonnen

Nicht allein die doppelten Abiturjahrgänge, auch die wachsende Attraktivität von Medienberufen machen bauliche Erweiterungen nötig. Seit der Fusion vor elf Jahren hat sich die Zahl der Studierenden verdoppelt.

Und so soll im Herbst mit dem nächsten Bau begonnen werden: Ein einstöckiger Pavillon wird durch einen vierstöckigen Würfel abgelöst. Durch den Neubau gewinnt die Hochschule, die für die Finanzierung von maximal sieben Millionen Euro zuständig ist, 1600 Quadratmeter Nutzfläche, gefüllt mit Hörsälen, Seminarräumen und – besonders herbeigesehnt – Räumen für Forschungsmitarbeiter. Nach dem Vorbild des benachbarten Frauenhofer-Instituts wird es keine konventionellen Büros mehr geben, sondern flexible Strukturen, um die Arbeitsplätze optimal auszunutzen.