Einer der neu zertifizierten Premium-Wanderwege im Rahmen des Projekts „Hochgehberge“ führt an der Burg Teck vorbei. Foto: Horst Rudel

Zahlreiche Kommunen im Landkreis Esslingen stellen auf der Tourismusmesse CMT ihre neuen Angebote vor. Im Mittelpunkt stehen aber die Albcard und die Hochgehberge.

Leinfelden-Echterdingen - Rund 75 Millionen Menschen kommen jedes Jahr auf die Schwäbische Alb – und es werden immer mehr. Doch nach dem Geschmack der für den Tourismus verantwortlichen Akteure übernachten bisher viel zu wenige von ihnen in der Region.

Das soll sich von April an ändern. Der Schlüssel zum Erfolg soll die Albcard sein, die am Samstag bei der Eröffnung der Stuttgarter Tourismusmesse CMT vorgestellt worden ist. Diesen auch digitalen Ausweis bekommen alle Übernachtungsgäste vom Tag ihrer An- bis zum Tag ihrer Abreise geschenkt und können in dieser Zeit damit nicht nur kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln die gesamte Schwäbische Alb bereisen. Sie erhalten auch in 85 touristischen Einrichtungen freien Eintritt.

„Touristen denken nicht in Kreisgrenzen“

Im Landkreis Esslingen etwa wird so für die Übernachtungsgäste der Besuch des Freilichtmuseums und der Therme in Beuren, die Besichtigung des Kirchheimer Schlosses und der Kunstsammlung Domnick in Nürtingen sowie des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb bei Ochsenwang keinen Cent kosten.

Aus Sicht von Peter Keck, dem beim Landratsamt zuständigen Amtsleiter für Wirtschaft und Tourismus, ist die Albcard auch für die Initiatoren des neuen touristischen Angebots bemerkenswert. Denn zahlreiche Landkreise und acht unterschiedliche Verkehrsverbünde mussten sich erst einmal dafür zusammenraufen. „Davon wird die ganze Region profitieren“, ist sich Peter Keck sicher, der genau weiß: „Touristen denken doch nicht in Kreisgrenzen.“

Hochgehberge haben große Bedeutung

Das hindert Keck nicht daran zu betonen, dass Esslingen im Vergleich zu den anderen Landkreisen in der Region bei den Übernachtungszahlen aktuell überdurchschnittlich gut aufgestellt ist: Im November etwa vermeldeten die Hotels rund um Esslingen eine Auslastung von 43,7 Prozent. Landesweit lag diese hingegen bei nur 36,4 Prozent. Das sei umso bemerkenswerter, als 2019 die Bettenzahl um 500 – das sind rund sechs Prozent – gestiegen sei: Mit 9150 Betten stelle die Region Esslingen rund 30 Prozent aller Betten der die Landeshauptstadt umgebenden Landkreise.

Neben der Albcard spielen in diesem Jahr die Hochgehberge eine zentrale Rolle bei der touristischen Vermarktung der Region. Die letzten der insgesamt 21 zertifizierten Premium-Wanderwege in den Landkreisen Esslingen und Reutlingen sollen bis zum Beginn der Wandersaison Anfang April ausgeschildert sein. Schon jetzt, so erklären die seit wenigen Tagen für das Projekt zuständige Larissa Mack und die Tourismusförderin des Kreises, Stefanie Bläsing, hätten die bisher ausgeschilderten Wege eine erhebliche Sogwirkung auf die Wanderer ausgeübt. Deren Zahl sei spürbar gestiegen.

Ausflug in den Neckar

Auch in Esslingen selber gibt es neue touristische Angebote. Bei einem allerdings muss man schon ein bisschen Erfahrung mit dem Sportgerät – oder kein Problem damit haben, möglicherweise ab und zu im Neckar zu landen. Denn das Angebot an Wassersportaktivitäten wird um das Stand-Up-Paddeln erweitert.

Lustig soll es im Sommer auch bei den erstmals organisierten Esslinger Reichsstadtspielen auf der Neckarinsel und bei den ebenfalls neuen Stadtrundfahrten in einem historischen Omnibus zugehen. Das vierte neue Angebot in Esslingen sind Kostümführungen mit einem Stadtwächter durch die historische Altstadt.