Runde Sache: die Streuobstkönigin Saskia Fesenbeck mit Foto: factum/Weise

Auf der Reisemesse CMT zeigt sich der Kreis Böblingen von seinen schönsten Seiten – mit neuen Prospekten, Wanderkarten und jeder Menge Schokolade. Viele Einheimische nutzen das Angebot, um sich mit Ausflugstipps zu versorgen.

Böblingen - Der Landrat wird nicht müde, für den Schönbuchturm zu werben. Auf der Stuttgarter Reisemesse CMT schwärmt er vom 360-Grad-Blick über den Naturpark bis auf die Schwäbische Alb und den Schwarzwald. „In unserer Landschaft können die Menschen auftanken“, erklärt er. Herrenbergs Oberbürgermeister Thomas Sprißler zückt ebenfalls seine Trümpfe: den seiner Meinung nach schönsten Marktplatz von Baden-Württemberg und das größte läutbare Glockenmuseum. Sein Böblinger Kollege Stefan Belz empfiehlt die Mineraltherme, die Motorworld und findet die Altstadt sehenswert. „Wir haben auch kulinarisch etwas zu bieten“, betont er beim Besuch der Messe.

Schönbuch im Heckengäu im Blick

Roland Bernhard wirkt ganz begeistert am Stand von Schönbuch und Heckengäu. „Die gehen weg wie warme Semmeln“, sagt er erfreut über die neuen Prospekte zum Schönbuchturm. Eine Wanderkarte mit zwei Touren von Herrenberg aus zu dem Aussichtspunkt ist erschienen, von der am ersten Messetag die Besucher gleich 600 Stück mitgenommen haben. Beliebt ist auch die runde Karte, die zeigt, was vom Turm aus alles gesehen werden kann. Zum zehnten Mal ist der Kreis mit seinem Stand auf der CMT vertreten, in der Zeit hat das Landratsamt viel für den Tourismus getan.

„Wir haben beobachtet, dass die Menschen an den Schönheiten unseres Kreises vorbeifahren“, sagt Siegfried Zenger, der in der Behörde für die Regionalentwicklung zuständig ist. Das Förderprogramm Plenum war der Auslöser, Regionalität aufzugreifen und zu vermarkten. „Inzwischen haben wir wirklich gute Angebote, und sie werden auch wirklich gut angenommen“, sagt er. Neben dem neuen Turm zieht vor allem der Skulpturenradweg Sculptoura die Besucher an.

Ein Bunker in Böblingen

„Wir waren fleißig“, sagt Rita Fischer vom Böblinger Stadtmarketingverein. Zur CMT hat sie gleich vier neue Broschüren mitgebracht. „Highlights erleben“ heißt eine davon, in der Freizeit- und Erlebnistipps zusammengefasst sind. Außerdem gibt es einen erweiterten Einkaufsguide sowie den Hotel- und Gastronomieführer. Eine Führung durch den Schlossberg-Bunker, ein Besuch in einem der Museen und ein Stadtbummel lauten ihre Empfehlungen für einen ersten Böblingen-Besuch. „Die Leute sind von den Seen überrascht“, berichtet die Projektleiterin für Tourismus, das große Foto an der Wand mit einem Tretboot würden die meisten nicht nach Böblingen verorten. Dabei ist die Stadt auf der CMT schon seit 14 Jahren vertreten.

Sternenspaß in Sindelfingen

Mit einem neuen Location-Guide wartet Inga Wohlleben von der Wirtschaftsförderung auf. „Damit wollen wir auf die tollen Veranstaltungsorte für Familienfeste bis zu großen Events aufmerksam machen“, erklärt sie. Wer Sindelfingen nicht gut kennt, dem empfiehlt sie die Broschüre mit sämtlichen Sehenswürdigkeiten auf 50 Seiten. Eines der beliebtesten Angebote ist nach wie vor der Sindelfinger Sternenspaß mit einem Besuch im Sensapolis und einer Führung durchs Daimler-Werk, die fünf Termine sind schnell ausgebucht. Tagesgäste aus der Region Stuttgart informieren sich bei Inga Wohlleben, aber auch viele Bürger der Stadt. „Sie wollen daran erinnert werden, was sie alles in Sindelfingen unternehmen können“, erklärt sie. Eine künstlerische Premiere steht am Sonntag, 10. Februar an: Im Kunstmuseum Schauwerk ist erstmals eine Performance zu sehen. Die Künstlerin Nadja Verena Martin steigt dazu in ein Aquarium.

Wunderwerk in Herrenberg

„Spannendes Herrenberg“ hat das Amt für Wirtschaftsförderung und Kultur selbstbewusst das neue Programm für Führungen genannt. „Der geht schnell weg“, sagt Charlotte Reichert, die klassische Stadtführung sei jedes Jahr der Bestseller. Den Jerg-Ratgeb-Skulpturenpfad legt sie Ausflüglern außerdem nahe, „wirklich beeindruckend“ findet sie das Stellwerk S, ein „Modellbahnwunderwerk“, das den Stuttgarter Bahnhof und seine Gleisanlagen zeigt, wie sie vor 30 Jahren aussahen. Schnaps und Most aus den Streuobstwiesen werden am Stand von Herrenberg ausgeschenkt. „Wenn ich aus dem Rathausfenster schaue, sehe ich erstaunlich viele Touristen“, erzählt Charlotte Reichert. Auf 110 000 Übernachtungen inklusive Geschäftsreisende haben es die Hotels im vergangenen Jahr gebracht. Für eine 30 000-Einwohner-Stadt sei dies eine beachtliche Zahl, meint sie.

Lauter Leonberger auf dem Platz

Leonberg ist in diesem Jahr ganz verrückt nach dem Leonberger: Nachdem im vergangenen Jahr erstmals wieder Welpen der Hunderasse in der Stadt auf die Welt gekommen sind, greift im Sommer ein Künstler das Thema auf. Ottmar Hörl wird von 20. bis 25. Juni den Marktplatz mit einer Großinstallation dekorieren, die aus 200 Kunststoffhunden besteht. „Das ist etwas ganz Besonderes“, sagt die Stadtführerin Ina Dielmann. „Kennen Sie Leonberg?“ empfiehlt sie logischerweise: das Programm der Stadtführungen. Neu herausgekommen ist eine Broschüre, die auf zwölf Seiten sämtliche Sehenswürdigkeiten aufzählt. „Der Pomeranzengarten ist unser Highlight, die anderen Sachen kennt man weniger“, sagt die Stadtführerin.

Nur wegen Schokoladen nach Waldenbuch

„Bei Ihnen gibt es die allerbeste Schokolade, habe ich gehört“: Diesen Satz hört Simone Hielscher an einem Messetag mindestens 800-mal. Die neuen Frühjahrssorten von Ritter Sport werden am Stand von Waldenbuch verteilt. Neue Postkarten vom Museum Ritter packen sich die Besucher auch noch gerne ein. Auch das Haka-Werk macht mit Cremes und Waschmittel auf sich aufmerksam. „Unsere Werksbesichtigungen sind sehr beliebt“, sagt Simone Hielscher und verteilt zur Schokolade das Informationsblatt.