Anstelle eines Teils des Kunstrasenfelds wird die neue Sporthalle entstehen. Foto: factum/Granville

Die Spitze der Gewerbesteuereinnahmen ist erreicht. Die Stadt kann 2018 alle geplanten Investitionen selbst finanzieren und Schulden zurückzahlen. Das Personal kostet gut 15 Millionen Euro im Jahr. Davon sind 39 Prozent für die Kinderbetreuung.

Gerlingen - Die Zahlen im neuen Haushaltsplan der Stadt Gerlingen klingen traumhaft – sie sind es aber nur auf den ersten Blick. Die Stadt plant für 2018 mit 50  Millionen Euro Gewerbesteuern und 74 Millionen Gesamtsteuereinnahmen. Davon bleiben nach den Umlagezahlungen nur 30,4 Millionen Euro. Die reichen mit anderen Einnahmen für Investitionen von 19 Millionen Euro und das Personal der Stadt, an das 2018 gut 15 Millionen Euro Gehälter bezahlt werden. 2018 werde „ein erfreuliches Jahr“, so die Erste Beigeordnete Martina Koch-Haßdenteufel: Kommunale Steuern würden nicht erhöht, alle städtischen Einrichtungen könnten finanziert werden und die Angebote für alle Bevölkerungsgruppen würden ausgebaut.

7,5 Millionen Euro für Kinderbetreuung

Apropos Personal. 40 Prozent der gesamten Personalkosten, das sind 7,5 Millionen Euro, fließen in den Sozial- und Erziehungsdienst; dies ist auch dem stetigen Ausbau der Kinderbetreuung geschuldet. Erst jüngst hat der Gemeinderat beschlossen, in Zusammenarbeit mit den Kirchen zwei neue Kleinkindgruppen zu eröffnen. Insgesamt werden in diesem Jahr zwölf Stellen für Erzieher neu geschaffen. Die Gebühren für die Eltern sollen moderat steigen, so Koch-Haßdenteufel. „Es gibt keinen anderen Bereich in der Stadtverwaltung, der so viel Steuermittel bindet wie die Betreuung unserer Krippen- und Kindergartenkinder.“ Eine Stunde koste die Eltern zwei Euro – private Betreuung sei um ein Vielfaches teurer. Die Eltern bezahlten 1,5 Millionen Euro pro Jahr, das Land 2,5 Millionen Euro. An neuen Stellen ist außer neuen Erziehern nur die zusätzliche Stelle eines Architekten im Bauamt vorgesehen.

19 Millionen werden investiert

Insgesamt will die Stadt heuer 19 Millionen Euro in ihre Infrastruktur investieren, meist mit vielen kleinen Vorhaben. Die größten Projekte Realschulsanierung und Breitwiesen-Sporthalle schlagen erst mit den Planungskosten zu Buche. Die Stadt hat 73,6 Millionen Euro Rücklagen.

Die größten Posten der Ausgaben sind mit knapp 44 Millionen Euro die Umlagen. So müssen an den Landkreis Ludwigsburg 15,5 Millionen Euro und an das Land im Rahmen des Finanzausgleichs 16,2 Millionen Euro überwiesen werden. Und von 50 Millionen Gewerbesteuern gehen gleich wieder knapp zwölf Millionen Euro weg. Die in Zeiten knapper Kassen aufgenommenen Kredite werden zurückbezahlt. Unter dem Strich erwirtschaftet die Stadt in diesem Jahr eine dreiviertel Million Euro – 2017 war es noch das Zehnfache.