Leeres Leben im Luxus: Leonardo DiCaprio (vorne) in Baz Luhrmans Verfilmung von „Der große Gatsby“. Foto: Verleih

Leonardo DiCaprio hat gezögert, ehe er Baz Luhrmann zugesagt hat, den „großen Gatsby“ zu spielen. Immerhin gehört F. Scott Fitzgeralds Roman zu den berühmtesten des 20. Jahrhunderts. Am Ende könnte das opulente Drama sein Triumph werden – er wird bereits als Oscar-Kandidat gehandelt.

Leonardo DiCaprio hat gezögert, ehe er Baz Luhrmann zugesagt hat, den „großen Gatsby“ zu spielen. Immerhin gehört F. Scott Fitzgeralds Roman zu den berühmtesten des 20. Jahrhunderts. Am Ende könnte das opulente Drama sein Triumph werden – er wird bereits als Oscar-Kandidat gehandelt.

Mr. DiCaprio, haben Sie sich jemals wie der große Gatsby gefühlt?
Jeder hat irgendeinen Verknüpfungspunkt mit dem großen Gatsby. Er wollte Rockefeller nacheifern, er hat seinen Wohlstand aber in der Unterwelt aufgebaut. Wir können uns alle mit diesem Traum von Wohlstand und Anerkennung identifizieren.

Ist Ehrgeiz Teil unserer Natur?
Ganz genau, und das ist eine gute Sache. Wer möchte nicht seine oder ihre Lebenssituation verbessern? Es ist ein ganz natürlicher Trieb.

Gatsby war auch ein großer Mann in Sachen Mode. Wie stehen Sie zur Mode?
Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass ich ein großer Modekenner bin. Ich weiß nicht viel darüber. Ich bin da eher für Bequemlichkeit. Ich werfe mich nur in Schale, wenn ich auf Premieren gehe, weil ich das Gefühl habe, mich für die Öffentlichkeit angemessen zu kleiden.

Wann haben Sie den Roman zum ersten Mal gelesen?
Ich habe ihn mit 15 Jahren zum ersten Mal gelesen. Damals habe ich Gatsby für einen großen Romantiker gehalten. Als ich ihn dann wiedergelesen habe, merkte ich, wieso man über dieses Buch auch nach 100 Jahren spricht. Gatsby ist auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens. Ich war schockiert darüber, wie leer sein Leben eigentlich ist.

Gatsby wollte berühmt sein. Auch Sie sind berühmt. Wie sehr gleicht Ihr Leben seinem?
Mein Leben ist ganz anders. Gatsby will seine Vergangenheit auslöschen. Er möchte nicht daran erinnert werden. Im Vergleich zu ihm liebe ich meine Vergangenheit. Ich bin in einer tollen Familie und einem wunderbaren Umfeld aufgewachsen. Ich fühle mich meiner Vergangenheit sehr verbunden und darüber bin ich sehr glücklich.

Was ist Ihrer Meinung der Sinn des Lebens?
Das ist einfach. Ich möchte ein guter und liebevoller Mensch sein. Ich will für andere da sein, und möchte, dass die anderen auch für mich da sein wollen. Wir sind nichts ohne Freunde und Familie. Sie tragen uns durchs Leben.

Stimmt es, dass Sie gezögert haben, die Rolle des großen Gatsby zu spielen?
Ja, das ist wahr. Ich hätte die Rolle beinahe nicht angenommen. Jeder hat das Buch gelesen und jeder hat seine eigene Meinung darüber. Das hat es nicht gerade einfach gemacht.

Was sind Ihre Zukunftspläne. Haben Sie vor, eine Familie zu gründen?
Ich lebe mein Leben von Tag zu Tag, es ändert sich ständig. Ich kann keine Pläne machen und ich will es auch nicht. Ich bin offen für alles, was auf mich zukommt.
Der Roman ist in neuer Übersetzung von Lutz-W. Wolff bei DTV erschienen für 12,90 Euro. Im Theater ist „Der große Gatsby“ in Baden-Baden zu sehen, Premiere ist am 17. Mai. Informationen im Netz unter: theater.baden-baden.de