Noch mal gut gegangen: Beim Saisonauftakt rettete Fortuna in Sandhausen noch ein 2:2. Foto: dpa

Junge Spieler, erfahrene Vereinsverantwortliche: Mit dieser Mischung will Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf versuchen, wieder an bessere Zeiten anzuknüpfen.

Düsseldorf - Der Plan erscheint mutig, er ist mit Blick auf die Finanzen des Vereins allerdings auch alternativlos: Zweitligist Fortuna Düsseldorf versucht, in dieser Saison mit vielen jungen Spielern zu bestehen. Trainer Friedhelm Funkel agiert dabei als väterlich-verständnisvoller Entwicklungshelfer, der Fehler verzeiht und Rückschläge einkalkuliert. „Fortuna ist keine Spitzenmannschaft. Wir versuchen, das Team ein Stück weit zu verbessern. Wie schnell uns das gelingt, werden wir sehen“, sagte der 62-Jährige vor dem heutigen Heimspiel gegen den VfB Stuttgart.

Der Traditionsverein aus dem Rheinland hatte in der vergangenen Saison den Abstieg erst am letzten Spieltag mit einem Auswärtssieg in Braunschweig abwenden können. Demütig plante die Vereinsführung daraufhin unter Regie des neuen Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer die neue Spielzeit. „Wir bringen das Beste der Jugend und das Beste des Alters zusammen und denken langfristig. Die jungen Spieler sind erfolgshungrig und ungestüm, die sportlich Verantwortlichen sind erfahren, mutig und gelassen. Es gibt viel Entwicklungspotential“, sagte Schäfer, der zuvor Dynamo Dresden in ruhiges Fahrwasser geführt hatte. Neben Friedhelm Funkel denken und lenken bei Fortuna als Co-Trainer Peter Herrmann (64), der frühere Assistent von Jupp Heynckes beim FC Bayern, und als Sportvorstand Erich Rutemöller (71), ehemals Leiter der Fußball-Lehrer-Ausbildung sowie DFB-Nachwuchstrainer.

Fortuna sehnt sich nach Kontinuität

Was in Düsseldorf seit Jahren fehlt, ist Kontinuität. Und bis vor kurzem auch ein Konzept. Im Jahr 1997 war Fortuna aus der Bundesliga abgestiegen und in der Folge bis in die vierte Liga abgerutscht. Nach insgesamt 15 Jahren in den Niederungen des Fußballs gelang 2012 der ersehnte Aufstieg in die Bundesliga, aber schon ein Jahr später stieg der Club am letzten Spieltag wieder ab. Seitdem drehte sich auf der Führungsebene das Personalkarussell, dass einem schwindelig werden konnte: Insgesamt drei Sportmanager, vier Vorstandsvorsitzende und auch vier Aufsichtsratschefs trugen die Verantwortung. Friedhelm Funkel ist seit dem Weggang von Norbert Meier Ende Mai 2013 schon der achte Coach, der die Fortuna endlich zum Erfolg führen soll. Er arbeitet seit März dieses Jahres mit der Mannschaft. Das Saisonziel ist klar vorgegeben: „Wir wollen nicht unten hineinrutschen, mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben“, fasste der Vorstandsvorsitzende Schäfer zusammen.