Alin Zeres (vorne) ist einer der zwei Neuen vom MTV Stuttgart, die für mehr Durchschlagskraft in der Offensive sorgen sollen. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch, avanti

Der FC Marbach möchte nach der Winterpause angreifen in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr. Die fünf Punkte, die man hinter dem Relegationsplatz liegt, möchte man mit drei Neuzugängen aufholen.

Fußball - Mehr als 44 Jahre lang spielte der FC Marbach in der Bezirksliga oder höher. Vor der Runde musste das Team dann jedoch den Gang in die Kreisliga A1 Enz-Murr antreten. Das Ziel in dieser Saison war dementsprechend klar formuliert: Beim FC Marbach wollte man den direkten Wiederaufstieg. Ganz ideal lief es dafür jedoch bislang nicht. Man kassierte zwar nur zwei Niederlagen, sechs Unentschieden waren jedoch etwas zu viele, um ganz oben mit dabei zu sein. Der FC Marbach überwintert als Fünfter mit einem Rückstand von fünf Punkten auf den Relegationsplatz, den aktuell der SV Pattonville innehat. Tabellenführer TSV 1899 Benningen scheint mit zwölf Punkten Vorsprung inzwischen schon enteilt. „Wir sind noch nicht im Soll, die Kreisliga A1 ist aber auch eine starke Liga mit vielen guten Mannschaften. Platz eins noch zu holen ist unrealistisch, Platz zwei wollen viele – wir aber auch“, sagt FC-Trainer Niko Koutroubis, und fügt kämpferisch an: „Ziel bleibt weiterhin der Wiederaufstieg. Wir wissen, dass es noch ein weiter Weg ist. Aber wir werden nach der Pause angreifen.“

Das lief gut

„Wir haben zusammen mit dem Pokal 20 Pflichtspiele gehabt und davon nur zwei verloren. Das ist gut“, sagt Niko Koutroubis, der zudem zufrieden damit ist, wie sich die Mannschaft entwickelt hat. Denn bei 15 Neuzugängen sei es nicht einfach gewesen, eine Mannschaft zu formen. „Inzwischen ist das Team aber richtig zusammengewachsen und hat sich gefunden. Darauf können wir nun aufbauen“, so der Marbacher Trainer. Richtig gut sei man zudem in der Hinrunde in der Defensive aufgetreten. „Wir stellen die zweitbeste Abwehr der Liga. Darüber können wir uns freuen“, findet Koutroubis. 22 Gegentreffer bekam der FC im bisherigen Saisonverlauf. Besser war nur der GSV Pleidelsheim, der 18 Gegentore zu Buche stehen hat.

Das lief nicht gut

„Zu Beginn der Saison hatten wir ziemlich Unruhe im Kader, da er einfach viel zu aufgebläht war. Wir hatten viel zu viele Spieler – darunter dann plötzlich fünf Innenverteidiger, aber keinen Torhüter oder keinen Stürmer“, berichtet der FC-Trainer und fügt an: „Das wurde erst besser, als wir es geschafft haben, den Kader zu verkleinern.“ Nicht gut sei zudem gewesen, dass man spielerisch erst einmal eine Weile gebraucht hätte, um sich zu finden. „Doch das ist bei so vielen Neuzugängen ja leider normal. Wir mussten ja erst einmal alles einstudieren.“ Gefehlt hat es beim FC Marbach zudem an Durchschlagskraft in der Offensive. „Da haben wir wirklich Probleme. Das sieht man alleine daran, dass die beiden Top-Teams 20 bis 30 Tore mehr erzielt haben als wir.“

Bewertung der Neuzugänge

Das Thema Neuzugänge betitelt Niko Koutroubis als „Licht und Schatten“. Es hätten nicht alle eingeschlagen, jedoch einer dafür umso mehr – und zwar der junge Renato Ferreira. „Er hat sich super integriert und bringt uns enorm weiter. Für mich war er die größte Überraschung der Saison. Bei ihm ist noch ganz viel Luft nach oben. Ich glaube, an ihm werden wir noch viel Freude haben“, so der Coach.

Bester Spieler

Einen Akteur herausheben möchte Niko Koutroubis nicht. „Wir haben keinen Superstar in unseren Reihen. Bei uns ist die Mannschaft der Star, was auch unsere gute Defensivarbeit unterstreicht. Hier arbeiten alle mit – vom Stürmer bis hin zum Torhüter.“

Größte Enttäuschung

Die größte Enttäuschung der Saison fällt dem Marbacher Trainer sofort ein. „Das Spiel in Murr“, sagt er wie aus der Pistole geschossen. Denn: „So etwas wie dort habe ich noch nicht erlebt. Da führen wir kurz vor Schluss mit 1:0 und fangen uns dann noch zwei Eigentore ein – aber was für welche“, erinnert sich Koutroubis daran, als ob es gestern gewesen wäre. Kein Wunder also, dass er sagt: „Diese Niederlage habe ich bis heute noch nicht verdaut.“

Ausblick und Prognose

Niko Koutroubis erwartet, dass sein Team nach der Winterpause „besseren und attraktiveren Fußball spielt als zuvor. Denn wir sind inzwischen zusammengewachsen und haben unsere Abläufe drin.“ Man wolle einen Schritt nach vorne machen und angreifen. Damit das gelingt, haben die Schillerstädter in der Winterpause in der Offensive nachgelegt. Mit Alin Zeres und Christos Makrigiannis sind zwei Stürmer vom MTV Ludwigsburg zum FC gewechselt. „Sie sollen uns helfen, mehr Durchschlagskraft zu entwickeln“, sagt der Marbacher Trainer, der zudem mit Chris Wolf, der aus der zweiten Mannschaft fest in den Kader der ersten rückt, endlich eine Alternative zu Timo Forisch auf der Torhüter-Position hat. Forisch wurde im Laufe der Saison reaktiviert, nachdem die zwei etatmäßigen Torhüter Khalil Lalo und Ermin Sejdovic nicht mehr zur Verfügung standen. „Auf dieser Position hatten wir wirklich Probleme. Diese sind nun behoben, worüber wir sehr froh sind“, erklärt Koutroubis, der mit seiner Mannschaft seit zwei Wochen im Training ist und den Liga-Start am 1. März bereits herbeisehnt.