Julian Assange ist zurzeit im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh eingesperrt. Seine Unterstützer sagen, der Wikileaks-Gründer habe schwere gesundheitliche Probleme. Foto: dpa/Matt Dunham

Ein Londoner Gericht entscheidet, ob Julian Assange an die USA ausgeliefert wird. Die Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel ist davon überzeugt, dass nicht nur der Wikileaks-Gründer in großer Gefahr ist, sondern mit ihm die Pressefreiheit.

London/Tübingen - Dezember 2018, vier Tage vor Heiligabend, betritt Heike Hänsel die ecuadorianische Botschaft in London, um jenen Mann persönlich kennenzulernen, den sie befreien will: Julian Assange. Monatelang hat sich die Tübinger Bundestagsabgeordnete der Linken um eine Besuchserlaubnis bemüht. Nun muss sie noch eine Leibesvisitation ertragen und ihr Smartphone abgeben, nur ihren Notizblock und einen Kugelschreiber darf sie behalten. Hänsel wird in einen Besprechungsraum geführt, wo sie Assange bereits erwartet. Er deutet auf Überwachungskameras und Richtmikrofone: „Wenn du mir etwas Wichtiges mitzuteilen hast, Heike, schreib es bitte auf und halte deine Hand darüber.“