Versteckt sich nicht hinterm Baum und äußert sich: VfB-Expräsident Erwin Staudt Foto: dpa

Erwin Staudt ist mal Präsident des VfB Stuttgart gewesen. Nach dem Abstieg des Vereins in die zweite Fußball-Bundesliga wundert ihn nicht, dass der amtierende Präsident Wolfgang Dietrich unter Druck steht.

Stuttgart - Ex-Präsident Erwin Staudt überrascht es nicht, dass nach dem Abstieg des VfB Stuttgart aus der Fußball-Bundesliga der aktuelle Vereinschef Wolfgang Dietrich in der Kritik steht. „Wenn es nicht läuft, werden Verantwortliche gesucht, das sind in der Regel der Manager und der Präsident. Das ist in meinen Augen normal“, sagte Staudt. Darüber dürfe man sich als Betroffener nicht beklagen. „Das ist wie der Koch in der Küche. Der darf sich auch nicht beschweren, dass es dort heiß ist“, meinte der VfB-Ehrenpräsident.

Auch Dietrich hatte kürzlich gesagt, bei sportlichem Misserfolg werde traditionell der Präsident als Erster angegriffen. Die Kritik habe daher weniger mit seiner Person als mit dem Amt zu tun. Für die Mitgliederversammlung des VfB an diesem Sonntag steht ein Antrag auf Abwahl des 70 Jahre alten Unternehmers auf der Tagesordnung.

Acht Jahre im Amt

Der 71-jährige Staudt führte den Traditionsverein von 2003 bis 2011, in seine Amtszeit fielen die deutsche Meisterschaft 2007 und mehrere Champions-League-Teilnahmen. Dietrich wurde im Oktober 2016 nach dem zweiten Bundesliga-Abstieg von den VfB-Mitgliedern zum Präsidenten gewählt. Nach dem Wiederaufstieg 2017 war der Club im vergangenen Mai erneut in die 2. Liga abgestiegen.