Immer mit Hut und Spazierstock: Johannes Schuhmann im Klosterhof Foto: Thomas Bernhardt

Seine Wiege stand in Rotterdam, er lernte Schildermaler in Berlin, schaukelte im Heringskutter übers Meer, restaurierte den Kölner Dom, malte Kinoplakate in Ulm. Jetzt ist Johannes Schumann 90 Jahre alt und endlich angekommen – im Kloster Wiblingen und bei Elvira.

Wiblingen - Johannes Schumann geht unruhig vor seiner Wohnung umher, schaut immer wieder über den Hof des Klosters Wiblingen. „Was ist denn jetzt, wo bleibt sie denn?“ Seit vielen Jahren lebt der alte Mann hier im Südflügel der ehemaligen Benediktinerabtei bei Ulm. „Meine bessere Hälfte kommt gleich“, sagt Schumann. Schmal und klein steht er da, mit Hut, Stock und langem Silberhaar im Zopf. Vor der Haustür unter dem Rundbogen ist es schattig, in den großen Hof platzt am Morgen schon helles Sonnenlicht. Elvira Laube kommt mit großen Schritten aus der Ferne herbei, die blonde Ponyfrisur wippt im Wind. Als sie einander sehen, strahlen beide – Elvira und Johannes.