Bundestagspräsident Norbert Lammert bei der Gedenkstunde am Berliner Mahnmal „Gleis 17“. Foto: dpa

Vor 75 Jahren begannen die nationalsozialistischen Juden-Deportationen. Bundestagspräsident Norbert Lammert rief bei der Gedenkstunde zu mehr Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen.

Berlin - Mit Blick auf den Beginn der nationalsozialistischen Juden-Deportationen vor 75 Jahren hat Bundestagspräsident Norbert Lammert zu Engagement gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit aufgerufen. Die Demokratie allein mache nicht immun gegen Extremismus und Faschismus, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch bei einer Gedenkstunde am Berliner Mahnmal „Gleis 17“. „Darum sind solche Gedenkveranstaltungen so wichtig - nicht nur, weil sie Respekt vor den Opfern zum Ausdruck bringen, sondern auch die Verantwortung, die sich daraus für die Zukunft ergibt.“

Vom Gleis 17 am Bahnhof Grunewald war am 18. Oktober 1941 der erste Berliner „Osttransport“ mit mehr als 1000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern losgefahren. Allein aus Berlin wurden von 1941 bis 1945 bis zu 56 000 Juden in Ghettos und Konzentrationslager im Osten verschleppt. Deutschlandweit waren es mindestens 130 000, viele wurden ermordet.