Das marode Wasserrad wird sich nicht wieder drehen, aber saniert. Foto: Archiv (privat

Das Denkmal an der Bottwar in Steinheim wird saniert. Außerdem hat der Gemeinderat beschlossen, Geld für die Verbesserung der Radwegesituation in die Hand zu nehmen.

Am Haushalt für 2023 ist bei der Stadt Steinheim noch kein Knopf dran. Aber das dürfte nur eine Formsache sein: Über die Anträge der Fraktionen hat der Gemeinderat bereits am Dienstagabend diskutiert. Gewaltige finanzielle Verschiebungen im Vergleich zum Entwurf haben die einzelnen Beschlüsse nicht zur Folge, aber hier und da muss die Verwaltungsriege nun doch nacharbeiten und kleinere neue Ausgabeposten einpflegen – oder angedachte streichen.

Letzteres hatten sich die Grünen unter anderem im Hinblick auf die Sanierung des Wasserrads an der Haller’schen Mühle gewünscht. Fraktionschef Rainer Breimaier betonte, dass die wirtschaftliche Situation der Kommune historisch schlecht sei. Insofern plädierte er dafür, das Projekt zu verschieben, bis sich die Lage gebessert hat – auch wenn man durchaus etwas für solche Kleinode übrig habe. Der CDU-Vorsitzende Uwe Löder machte sich aber dafür stark, die 110 000 Euro für die Sanierung jetzt in die Hand zu nehmen, und erinnerte daran, dass das Wasserrad sogar ein beliebtes Postkartenmotiv sei. Damit hatte er die Mehrheit des Gremiums auf seiner Seite, sodass die Konstruktion an der Bottwar gerichtet wird. Allerdings wird das marode Rad dann nur optisch instandgesetzt und nicht derart, dass es sich wieder drehen kann – wie es bis zu einem Defekt vor einigen Jahren der Fall war.

Radfahrer und Fußgänger mitdenken

Mehr Erfolg hatten die Grünen mit einem anderen Vorstoß: sie forderten, für die Verbesserung der Radinfrastruktur 30 000 Euro in den Etat aufzunehmen. Mit dem Geld könne beispielsweise die Planung für einen innerörtlichen Radschutzstreifen in der Rielingshäuser Straße oder einen Radweg zwischen Murr und Höpfigheim forciert werden. „Auch im Bereich der Innenstadtentwicklung muss man das Thema Fahrrad, aber auch Fußgänger mitdenken“, ergänzte Timo Renz von den Freien Wählern. Wobei der genannte Betrag nur symbolisch sein könne. Bürgermeister Thomas Winterhalter gab zudem zu bedenken, dass die Stadt zum Anlegen von Schutzstreifen das Okay der übergeordneten Behörden brauche. Über dieses Anliegen, aber auch über eine etwaige Verbindung für Radfahrer von Murr nach Höpfigheim werde beim Zusammenkommen der Radwegekommission im Februar diskutiert.

Noch Gesprächsbedarf besteht auch im Zusammenhang mit dem Mühlbach in Höpfigheim. Die CDU möchte, dass das Gewässer renaturiert wird, und hat beantragt, für die erforderlichen Vorplanungen Geld im Etat zu reservieren. Der Gemeinderat goutierte diesen Wunsch einstimmig – wenngleich Thomas Winterhalter klargemacht hatte, dass für dieses Projekt 2023 schlicht keine personellen Kapazitäten im Rathaus vorhanden seien. Sinnvoll könne es aber sein, sich mit den Anliegern und dem Fischereiverein an einen Tisch setzen, um sich über das Projekt auszutauschen. Volker Schiele von der CDU empfahl ebenfalls, den Rat der Angler einzuholen. „Damit kann man dann vielleicht sogar etwas einsparen“, sagte er. Die Fachleute wüssten, wo man Zuschüsse beantragen könnte.

Neue Küchenzeile wird knapp abgelehnt

Ganz knapp abgelehnt wurde hingegen das Ansinnen der CDU, für die Kaisersberghütte eine neue Küchenzeile anzuschaffen. 5000 Euro wollten die Christdemokraten dafür im Haushalt einstellen. Uwe Löder und auch Sylvia Bruckelt (SPD) monierten, dass Spüle und Co. so tief eingebaut seien, dass die Arbeit dort zur Qual werden könne. Bevor nun aber tatsächlich Nägel mit Köpfen gemacht wird, will sich die Stadt informieren, welche Standards heutzutage bei einer Küchenzeile einzuhalten und üblich seien und was das Ganze dann kosten würde.