Zahlreiche Menschen gehen in und um Stuttgart gegen rechtspopulistische Politik auf die Straße. Foto: IMAGO//ULMER Pressebildagentur

In ganz Deutschland machen Menschen vor der Bundestagswahl gegen Rechtsextremismus und rechtspopulistische Politik mobil, sei es auf der Straße oder bei Veranstaltungen – so auch in Stuttgart und der Region. Ein Überblick.

In den vergangenen Wochen sind bundesweit Bürgerinnen und Bürger auf die Straßen gegangen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. In mehreren Städten gab es Demonstrationen unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“.

 

In Stuttgart hielten sich die Straßenproteste vergleichsweise in Grenzen, was etwa das Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“ auf Anfrage unserer Zeitung damit begründete, anstatt auf Demos auf „langfristige Organisierung“ zu setzen. 

24 Tage vor der Bundestagswahl sind im Februar neben anderweitigen Aktionen dennoch weitere Demonstrationen in und um Stuttgart vorgesehen. Hier ein Überblick über Kundgebungen, Demos und Veranstaltungen, die in und um Stuttgart geplant sind.

Kundgebung am Schlossplatz

Bereits am Donnerstag, 30. Januar, sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich auf dem Stuttgarter Schlossplatz zu versammeln. Die Grüne Jugend Baden-Württemberg lädt in einem Bündnis mit weiteren Stuttgarter Organisationen und Initiativen unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ zu einer Kundgebung und reagiert damit auf den von der Union unter Kanzlerkandidat Friedrich Merz nun mit Stimmen der AfD durchgesetzten Bundestagsbeschluss für einen härteren Migrationskurs. Die Versammlung beginnt um 18.30 Uhr.

Kundgebung „Die Brandmauer sind wir“ in Stuttgart

Für kommenden Samstag hat die Naturschutzorganisation BUND gemeinsam mit Verdi und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) eine Kundgebung unter dem Titel „Die Brandmauer sind wir“ eine weitere Demonstration auf dem Schlossplatz angekündigt. „Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für Demokratie, Zusammenhalt und den Schutz unserer Lebensgrundlagen“, heißt es dazu seitens des BUND.

Teilnehmende der öffentlichen Kundgebung treffen sich am kommenden Samstag, 1. Februar ab 17 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Weitere Informationen gibt es hier.

Gedenkkundgebung „Nie wieder am Nordbahhof“

An der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ in der Otto-Umfrid-Straße 1 am Stuttgarter Nordbahnhof findet am Sonntag, 2. Februar um 14 Uhr eine Gedenkkundgebung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Weitere Infos finden Sie hier.

Omas gegen Rechts: Lichterkette in Stuttgart

Das Bündnis „Omas gegen Rechts Stuttgart“ unterstützt durch das Bündnis für Demokratie und Menschenrechte organisiert am Samstag, 8. Februar von 17 bis 18 Uhr unter dem Motto „Wir stehen für unsere Demokratie“ eine Lichterkette vom Stuttgarter Marktplatz bis zum Landtag am Eckensee. Teilnehmende können Lampen, Lichter und Laternen mit- und so die Stadt zum Leuchten bringen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Kundgebung von Stuttgart Pride: „Wähl Liebe! 5 vor 12-Demo“

Eine Woche vor der Bundestagswahl rufen Stuttgart Pride als breites Bündnis queerer Stuttgarter Organisationen unter dem Motto „Demokratie verteidigen – Vielfalt statt Rechtsruck“ am Samstag, 15. Februar ab 11.55 Uhr zur großen Demo auf dem Stuttgarter Schlossplatz auf. Alle weiteren Informationen gibt es hier.

Podiumsdiskussion im Württembergischen Kunstverein

Nicht auf der Straße und in Form einer Demo, dafür im Museum und im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Der Einfluss der Rechtsextremen auf die Klimapolitik“ lädt das Stuttgarter Netzwerk gegen Rechts am Sonntag, 18. Februar ins Stuttgarter Kunstgebäude. Auf dem Podium sprechen Autorin und Journalistin Kathrin Hartmann (Der Freitag, Frankfurter Rundschau), Schriftsteller Wolfgang Schorlau (Kriminalroman „Black Forest“) und Ajla Salatovic von Fridays for Future. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Anmeldungen per Mail an zentrale@wkv-stuttgart.de. Weitere Infos finden Sie hier.

Aktionen, Veranstaltungen und Demos in der Region Stuttgart

Nicht nur in Stuttgart, auch in der Region machen diverse Aktionen gegen den Rechtsruck mobil.

Lichtermeer in Tübingen

Die Ortsgruppe der Klimaaktivisten von Fridays for Future in Tübingen reagiert am Donnerstag, 30. Januar mit einer Aktion auf den kürzlich von der Union mit Stimmen der AfD durchgesetzten Bundestagsbeschluss für einen härteren Migrationskurs. Geplant ist ein „Lichtermeer für Menschenrechte und Demokratie“ – ab 17 Uhr sind Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, sich mit Taschenlampen, Lichterketten und Laternen auf dem Tübinger Holzmarkt zu versammeln und so ein klares Zeichen gegen rechts zu setzen. Weitere Infos gibt es hier.

„Mach mit! Du hast die Wahl!“ in der Esslinger Dieselstraße

Im Esslinger Kulturzentrum Dieselstraße sind Besucherinnen und Besucher im Stück „Du hast die Wahl“ zum Thema Bundestagswahl dazu aufgerufen, in Szenen einzugreifen und Lösungen zu finden. Die Darstellenden spielen eine Szene vor, bei der sich verschiedene Akteure mit der Bundestagswahl beschäftigen und dazu eine Meinung haben, die sie auf unterschiedliche Art und Weise vertreten. Los geht es um 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Hier gibt es weitere Infos.

Mahnwache der Omas gegen Rechts in Tübingen

Am Montag, 3. Februar trifft sich das Bündnis der Tübinger Omas gegen Rechts um 17 Uhr zur Mahnwache auf der Tübinger Stiftskirchentreppe. Weitere Infos gibt’s hier.

Kundgebung in Marbach

Auch in Marbach geht es am Samstag, 8. Februar, auf die Straße. Unter dem Motto „Marbach bleibt bunt!“ setzt das Marbacher Bündnis für Vielfalt und Demokratie gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern von 10.30 bis 11 Uhr in der Niklastorstraße oberhalb der Stadtkirche ein Zeichen für Demokratie und ein faires Miteinander. Bei der Kundgebung sprechen Vertreter aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft.

„Bunte Stunde für die Demokratie“ in Calw

Auf dem Calwer Marktplatz findet am Sonntag, 9. Februar um 15 Uhr unter dem Motto „Bunte Stunde für die Demokratie“ eine Kundgebung gegen Rechts und für Menschenrechte – begleitet von Grußworten, Einzelbeiträgen und Musikprogramm – statt. Teilnehmende sind dazu aufgerufen, Transparente und Plakate mitzubringen.

Demonstration in Esslingen

Am 14. Februar 2025 veranstaltet ein Organisationsteam des Esslinger Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte auf dem Esslinger Marktplatz eine Demonstration als Zeichen gegen Rechtsextremismus. Unter dem Motto „Gemeinsam für die Demokratie, für Vielfalt und gegen Rechtsextremismus” sind alle Bürgerinnen und Bürger, die für Demokratie und gegen Rechtsextremismus einstehen, dazu aufgerufen, teilzunehmen. Hier gibt es weitere Infos.

Vortrag im Franz. K in Reutlingen: „Wie dem Rechtspopulismus begegnen?“

In Kooperation mit dem Nepomuk Kulturverein und dem KEB organisiert das Reutlinger Kulturzentrum Franz. K am Montag, 17. Februar um 19 Uhr einen Vortrag mit Michael Hartmann. Der emeritierte Professor für Soziologie der TU Darmstadt analysiert im Vortrag die Ursachen der rechtspopulistischen Erfolge am Beispiel der Wahlen in den USA und in den ostdeutschen Bundesländern und stellt Parallelen und Unterschiede zum Aufstieg der Nazis gegenüber. Im Anschluss ist eine Diskussion geplant. Einlass ist ab 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei, Spenden ist möglich. Alle Infos gibt es hier.

Kundgebung „Demokratie verteidigen“ in Schwäbisch Hall

Das Bündnis gegen Rechts Schwäbisch Hall-Hohenlohe lädt ein Tag vor der Bundestagswahl, am Samstag, 22. Februar, zu einer Kundgebung auf den Dietrich-Bonnhoeffer-Platz in Schwäbisch Hall. Der Aufruf: „Wählen gehen!“. Los geht es um 15 Uhr.

Kundgebung „Jetzt erst recht: Auf die Straße –NACH der Wahl!“

Auch nach der Bundestagswahl am 23. Februar ist nicht Schluss mit den Demonstrationen. Am Samstag, 1. März etwa organisiert das Stuttgarter Netzwerk gegen Rechts um 13 Uhr eine Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Unter dem Motto „Jetzt erst recht: Auf die Straße –NACH der Wahl!“ rufen die Veranstalter Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich außerparlamentarisch gegen eine Politik zu wehren, die „immer öfter demokratische Rechte missachtet und rechte Gesinnungen verbreitet.“

Mit dabei sind Gewerkschafter und Politiker Frank Bsirske, Sabine Foth, Präsidentin der 16. Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Bärbel Mauch vom Flüchtlingsrat BW, Kabarettist Jess Jochimsen, und das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart. Das Tanzorchester Urbanstraße sorgt für ein musikalisches Programm, während die Salamaleque Dance Company Bewegung in die Kundgebung bringt. Moderiert wird das Event von Maike Schollenberger (Verdi) und Organisator Joe Bauer. Alle Infos zur Veranstaltung gibt es hier.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Soll eine weitere Veranstaltung in den Artikel aufgenommen werden? Dann melden Sie sich gerne per E-Mail an nina.scheffel@mhs.zgs.de.