In Stuttgart wird am Samstag demonstriert. Foto: StZN

Am Samstag kommt es in Stuttgart zu Demonstrationen teils rechtsextremer Gruppen. Und auch zum Gegenprotest ist aufgerufen. So lief der Auftakt am frühen Nachmittag.

Der Stadtgarten bei der Universität Stadtmitte ist ab mittags abgeriegelt. Ein massives Polizeiaufgebot steht bereit. Der Grund: Zu einer Demo unter dem Titel „Gemeinsam für Deutschland“ aus dem „Querdenker“-Umfeld haben sich mehrere rechtsextremistische Gruppen angemeldet, Versammlungsort ist der Park bei der Uni. Dagegen wollen das Stuttgarter Bündnis gegen Rechts und weitere Gruppen demonstrieren.

 

Noch bevor die Demo im Stadtgarten beginnt, kommt es zu ersten Provokationen. Teilnehmende der Gegendemo kommen nahe der Uni-Bibliothek an der Absperrung an und rufen Parolen wie „Alerta Antifascista!“ Als eine Gruppe junger Männer in schwarzen Hoodies in ihre Richtung will und „Antifa raus!“ schreit, stellt sich die Polizei dazwischen, unter anderem mit der Reiterstaffel. Bei genauem Hinsehen erkennt man auf den Kapuzenpullis den Schriftzug „Der Störtrupp“, eine der rechtsextremistischen Gruppen, die sich angekündigt hatte. Als eine weitere Gruppe der Protestierenden gegen die Versammlung im Stadtgarten von der Holzgartenstraße her in den Park rennt, verstärkt die Polizei die Absperrung mit weiteren Kräften. Oberstes Ziel ist es, die beiden Lager voneinander fernzuhalten.

Das Antikonfliktteam der Polizei unterbindet kleinere Provokationen. So geht ein Mann aus der Versammlung im Park an die Absperrung und lässt über Lautsprecher den Hit von Gigi D’Agostino laufen, der vergangenen Sommer auf Sylt mit rechten Sprüchen gesungen wurde. Ein Beamter des Antikonfliktteams bittet ihn freundlich, zur Versammlungsfläche nahe der Schellingstraße zurückzukehren und dort sein Recht auf Meinungsäußerung wahrzunehmen. Pünktlich um 14 Uhr beginnt die Kundgebung. Zahlen liegen keine vor. Es wirkt jedoch so, als ob an den Absperrungen insgesamt deutlich mehr Personen bei den Gegendemos sind als im Park bei der „Querdenker“-Gruppe.

Im Stadtgarten bei der Demo „Gemeinsamkeiten für Deutschland“ schätzt die Polizei die Menge auf rund 400 bis 500 Teilnehmende. Sie bestätigt, dass hinter der Absperrung mehr Menschen bei den Gegendemos sind, hat aber keine Zahl, da sich die Gruppen bewegen. Erste Zwischenfälle gab es auch schon. So sei es zu einer Körperverletzung gekommen und ein Polizist sei beworfen worden.