Auf dem Marienplatz setzten die Menschen zum Gegenprotest an. Foto: 7aktuell.de/Andreas Werner

Eine Demonstration des Bündnisses gegen Rechts protestierte am Samstag unter anderem auf dem Marienplatz. Die verbotene Demonstration der Querdenker fand hier zwar nicht statt, dennoch mischten sich vereinzelte Querdenker unter die Protestierenden.

Stuttgart - Ein großer Regenbogen prangte am Samstagmittag auf dem Marienplatz, um ein Zeichen für ein tolerantes und liberales Stuttgart zu setzen. Passend dazu versammelten sich ab 13 Uhr unter dem Motto „Uns langt’s“ einige Demonstranten auf dem Platz. Zum Protest, der im Laufe des Tages durch weite Teile der Stuttgarter Innenstadt zog, hatte das Bündnis Stuttgart gegen Rechts aufgerufen. Die Teilnehmer wollten so gegen die angekündigten, und am Freitagabend endgültig verbotenen, Querdenker-Demonstrationen ein Zeichen setzen. „Die Querdenker fordern ein Ende des Lockdowns, sind aber mit dafür verantwortlich, dass die Zahlen hochschnellen. Wir haben keinen Bock auf Superspreader-Events in Stuttgart“, so ein Redner bei der Kundgebung.

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Darüber hinaus wollten die Protestierenden am Samstag aber auch eine klare Position gegen die rechte Szene beziehen: „Es geht uns darum, zu zeigen, dass wir gegen rechts sind und als Gemeinschaft solidarisch zusammenstehen. Ohne Parolen und nicht aggressiv“, sagt eine Demonstrantin aus Stuttgart-Süd am Mittag.

Provokateure unterwegs

Unter die Gruppe der Demonstranten, die friedlich und unter Einhaltung der Masken- und Abstandregelung protestierten, mischten sich am Samstag auch immer wieder Menschen, die verbal oder durch Nicht-Einhalten der Maskenpflicht versuchten, die Teilnehmer der Demonstration zu provozieren. Einige von ihnen waren, beispielsweise durch Anstecker, als Querdenker zu erkennen.

Wer sich wie sie jedoch am Samstag ohne Maske auf dem Marienplatz aufhielt, hatte schlechte Karten. Denn nicht nur die Polizei setzte die Maskenpflicht konsequent um. Auch die Protestierenden der Querdenker-Gegenbewegung sprachen Passanten ohne Maske an und wiesen sie auf die Maskenpflicht hin.

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Um 14 Uhr bewegte sich der Großteil der Demonstration schließlich Richtung Innenstadt davon, um hier weiter zu demonstrieren. Gegen 15 Uhr war der Marienplatz dann schließlich weitestgehend leer und das altbekannte Bild von Menschen mit Eistüten dominierte wieder das Geschehen.