Neun Menschen fielen dem rassistischen Anschlag in Hanau vor einem halben Jahr zum Opfer (Archivbild). Foto: AFP/DAVID GANNON

Zum Gedenken an die Opfer des Anschlags mit neun Toten vor einem halben Jahr wollten am Samstag Tausende Menschen in Hanau auf die Straße gehen. Die Demonstration wurde nun wegen steigender Corona-Infektionen abgesagt.

Hanau - Wegen einer „stark steigenden Zahl“ von Corona-Infektionen hat die Stadt Hanau eine für Samstag geplante Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags mit neun Toten abgesagt. „Sobald die Infektionsfälle wieder deutlich zurückgegangen sind, holen wir diese Trauerbekundung selbstverständlich nach“, sagte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) laut einer Mitteilung vom Freitagabend.

Eine Vertreterin der „Initiative 19. Februar“ erklärte am Abend, man berate noch, in welcher Form eine Kundgebung stattfinden könne. Die späte Absage lasse keine rechtlichen Möglichkeiten, die Entscheidung prüfen zu lassen.

Veranstalter und Polizei hatten zwischen 3000 und 5000 Teilnehmer erwartet

Zum Gedenken an die Opfer des Anschlags mit neun Toten vor einem halben Jahr wollten am Samstag Tausende Menschen in der hessischen Stadt auf die Straße gehen. Veranstalter und Polizei hatten zwischen 3000 und 5000 Teilnehmer erwartet.

Der Main-Kinzig-Kreis habe dem Oberbürgermeister am Freitagabend mitgeteilt, „dass die Zahl der Neuinfizierten je 100 000 Einwohner im 7-Tage-Rückblick in Hanau auf 49 hochgeschnellt ist“. Er sei „geschockt über die rasante Infektionsentwicklung“. Damit sei die Schwelle für konsequente Beschränkungen erreicht.