Demonstration in Berlin (Archivfoto). Auch in Stuttgart gehen junge Menschen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Als Vertreterinnen und Vertreter „der jungen Generation“ sehen sich Jusos, Grüne Jugend, Junge Union und Junge Liberale in der Verantwortung, ihre Stimme gegen den Krieg in der Ukraine zu erheben.

Stuttgart - Bemerkenswerte Aktion der Jugendorganisationen der politischen Parteien an diesem Donnerstag in Stuttgart: Angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine haben sie für diesen Donnerstag, 24. Februar, um 18 Uhr gemeinsam zu einer Protestkundgebung vor dem russischen Honorarkonsulat in der Leitzstraße 45 in Stuttgart-Feuerbach aufgerufen. Das Motto der Kundgebung ist: „Für Frieden in Europa und Solidarität mit der Ukraine.“

Im Namen der baden-württembergischen Landesverbände der Jusos, der Grünen Jugend, der Jungen Union und der Jungen Liberalen erklärte die Juso-Landesvorsitzende Lara Herter, die beteiligten Organisationen gingen „bewusst dieses breite Bündnis ein und solidarisieren sich klar mit der ukrainischen Bevölkerung“. Angeschlossen haben sich auch die Jungen Europäischen Föderalisten, die Jugendorganisation der Europa Union Baden-Württemberg, die sich als überparteiliche Nichtregierungsorganisation für ein föderales Europa versteht. Erwartet werden außerdem Vertreterinnen und Vertreter des Vereins Ukrainisches Atelier für Kultur & Sport in Stuttgart.

„Als junge Generation ist es unsere Verantwortung, den Frieden zu bewahren“

Die Juso-Landesvorsitzende sagte unserer Redaktion, mit der Kundgebung in Feuerbach setzten die Jugendorganisation „ein starkes demokratisches Zeichen“. In einer gemeinsames Erklärung betonen sie: „Wir waren bis zuletzt voller Hoffnung, dass sich eine friedliche Lösung finden lässt. Mit der Anerkennung der Separatistengebiete und der Ankündigung des Truppeneinmarsches in diese, hat Wladimir Putin den Weg der Eskalation unmissverständlich gewählt. Wir verurteilen dieses völkerrechtswidrige Vorgehen scharf und stehen solidarisch an der Seite der Ukraine, die als souveräner Staat integraler Bestandteil Europas ist.“ Weiter erklären sie: Als junge Generation, die den Kalten Krieg nicht selbst erlebt habe, „ist es auch unsere Verantwortung, den Frieden in Europa zu bewahren und Krieg zu verhindern. Dieser Konflikt, unter dem die Zivilbevölkerung schon jahrelang leidet, darf nicht weiter eskalieren, sondern muss beendet werden“.

Eine weitere Demonstration soll zeitgleich auf dem Stuttgarter Schlossplatz stattfinden, angemeldet vom Verein der Ukrainer in Stuttgart. Daran wollte auch der katholische Stadtdekan Christian Hermes teilnehmen.

In der Landeshauptstadt leben nach Angaben der Stadtverwaltung aktuell 1940 Ukrainer. Die Zahl der russischen Staatsangehörigen wird mit 2425 angegeben.