Die Gegner des Bildungsplans lehnen Aufklärungsunterricht zum Thema sexuelle Minderheiten ab Foto: Max Kovalenko

Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren in Stuttgart so polarisiert wie der grün-rote Bildungsplan, der mehr Aufklärung über sexuelle Minderheiten im Schulunterricht vorsieht. Die Gegner machen am Sonntag ab 14 Uhr mit der „Demo für alle“ mobil.

Stuttgart - Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren in Stuttgart so polarisiert wie der grün-rote Bildungsplan, der mehr Aufklärung über sexuelle Minderheiten im Schulunterricht vorsieht. Die Gegner machen am Sonntag ab 14 Uhr mit der „Demo für alle“ ein letztes Mal vor der Landtagswahl dagegen und auch gegen die Gleichberechtigung von Homosexuellen in allen Lebensbereichen mobil.

Zuletzt versammelten sich im vergangenen Oktober 5000 Demonstranten auf dem Karlsplatz. Immer wieder kam es im Rahmen der Demos zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Und es gab friedlichen Gegenprotest zur „Demo für alle“, deren Teilnehmer den Veranstaltern vorwerfen, Homophobie und Hass auf Minderheiten zu schüren. Für politischen Zündstoff sorgte die Oper, die die Demonstranten bei vergangen Veranstaltung mit einem metergroßen Regenbogenbanner düpierte, das die Aufschrift „Vielfalt“ trug. Die Landesregierung betrachtete die Aktion als legitimen Akt künstlerischer Freiheit.

Die Württembergischen Staatstheater haben angekündigt, erneut mit einem Kulturfestival ein Zeichen für Toleranz zu setzen, das andere kulturelle Institutionen in Stuttgart unterstützen. Mit dem Festival verhindern die Staatstheater gleichzeitig, dass die Bildungsplangegner ihre Kundgebung traditionell vor dem Eckensee und der Opernkulisse machen können.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wird am gleichen Tag eine Grundsatzrede über gesellschaftlichen Zusammenhalt halten. Und auch ein neu gegründetes Aktionsbündnis von den Organisatoren der Schwulen- und Lesbenparade Christopher Street Day (CSD) Stuttgart hat seinen Protest angekündigt.

Die Polizei sieht sich für die Demo gut aufgestellt. „Es ist gut, dass die Demo am Sonntag ist und nicht wie sonst am Samstag. So ist es in der Stadt überschaubarer“, sagt Polizeisprecher Olef Petersen.