Sozialarbeiter demonstrieren für eine faire Bezahlung. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Beschäftigten fordern bei einer Demonstration am Dienstagnachmittag auf dem Marktplatz mehr Geld. Sie forderten am internationalen Tag der Sozialen Arbeit eine faire Bezahlung und Flächentarifverträge.

Stuttgart - Unter dem Motto „Nothelfer in Not“ haben am Dienstagnachmittag etwa 400 Sozialarbeiter auf einer großen Bühne am Stuttgarter Marktplatz demonstriert. Sie forderten am internationalen Tag der Sozialen Arbeit eine faire Bezahlung und Flächentarifverträge.

Die Trommelgruppe von Flüchtlingskindern führte etwas vor, STN-Kolumnist Joe Bauer moderierte und die Zuschauer knüpften Kordeln aneinander, um sich symbolisch zu „fairnetzen“.

„Bei öffentlichen Ausschreibungen für Projekte gewinnt zurzeit der billigste, nicht der beste Anbieter“, erklärt Stefanie Hauser, die den Protest im Rahmen der Caritas mitorganisiert hat. „Löhne sinken immer weiter, obwohl die Stadt gleichzeitig dringend Fachkräfte braucht. Es muss flächendeckende Tarife geben und mindestens 2800 Euro brutto für Berufseinsteiger.“

Paul Schober von der katholischen Betriebsseelsorge sagt bei seiner Rede, dass es „keine Arme geben darf in einem der reichsten Länder der Welt“. Sozialarbeiter, die sich für Menschen in prekären Lebenssituationen einsetzten, seien nun selbst sozial gefährdet. „Es ist bitterkalt geworden in Deutschland“, sagt Schober. Man müsse dem Nachwuchs mehr bieten, sonst gebe es bald keine Sozialarbeit mehr.