Auch auf dem Georgiiweg soll es laut Plänen des Bezirksbeirats einen sogenannten Shared Space geben. Alle Verkehrsteilnehmer sind dabei gleichberechtigt. Foto: Cedric Rehman

Die Bezirksbeiräte haben andere Vorstellungen als die Stadt. In einem Antrag formulieren sie Ideen für das Sportgebiet auf der Waldau. Zentral ist dabei die Einführung eines Shared Space an verschiedenen Stellen. Dabei werden alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt.

Degerloch - Mit dem Rad haben sich die Bezirksbeiräte aufgemacht, um sich das Sportgebiet auf der Waldau ganz genau anzusehen. Das Ergebnis ihres gemeinsamen Ausflugs floss dann in einen fraktionsübergreifenden Antrag. Diesen brachten die Lokalpolitiker in die jüngste Sitzung ein, nachdem ein Vertreter der Stadt nochmals deren Konzept vorgestellt hatte. Das, was die Bezirksbeiräte zu Papier gebracht haben, lehnt wesentliche Punkte der städtischen Planungen ab.

So wird der vorgesehene Ausbau des Keßlerwegs zur Verbreiterung des Gehwegs verworfen. Die Bezirksbeiräte bringen stattdessen ein Modell ins Gespräch, das in Stuttgart an der Tübinger Straße realisiert worden ist: Die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Beim sogenannten Shared Space wird auf Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen verzichtet. Es gilt die Vorfahrtsregel, aber alle Verkehrsteilnehmer haben die gleichen Rechte. Die vermeintliche Unsicherheit ohne Verkehrsschilder soll der Theorie nach zu mehr Rücksichtnahme und einer Verkehrsberuhigung führen. So versprechen sich die Befürworter des Shared Space letztlich mehr Sicherheit auf der Straße. Die Bezirksbeiräte wollen eine solche Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer auch auf dem Georgiiweg von der Kreuzung mit dem Guts-Muths-Weg an sehen. Dabei soll die Geschwindigkeit für Kraftfahrzeuge auf 20 Kilometer in der Stunde beschränkt werden. Die gleiche Lösung schwebt ihnen für den Verbindungsweg zwischen Keßlerweg und der Einfahrt zum Gazi-Stadion vor.

Einbahnstraße wird abgelehnt

Die von der Stadt geplante Einbahnstraßenregelung für den Guts-Muths-Weg zwischen Georgiiweg und der Tribüne des Gazi-Stadiums lehnen die Bezirksbeiräte in ihrem gemeinsame Antrag ab. Sie sehen den Zuliefererverkehr vom Georgiiweg in Gefahr. Der Verkehr soll beidseitig fließen, ohne von schräg gestellten Parkplätzen beeinträchtigt zu werden. Der hinter den Parkplätzen verlaufende Gehweg soll durch Barrieren von parkenden Fahrzeugen freigehalten werden. Außerdem wünschen die Bezirksbeiräte am Guts-Muths-Weg zwei Ausweichbuchten.

Am Friedrich-Strobel-Weg soll es beidseitigen Verkehr vom Guts-Muths-Weg bis zum Eingang der Tiefgarage des Waldhotels geben. Für den Verbindungsweg zwischen Keßlerweg und Guts-Muths-Weg wünschen sich die Bezirksbeiräte eine Beleuchtung. Den Anschluss des Georgiiwegs an die Mittlere Filderstraße befürworten sie. Die Stadt soll aber Schleichverkehr durch das Sportgebiet unterbinden, fordern die Bezirksbeiräte.