Johannes Schmalzl (li.) steckt Wolfgang Wanning das Verdienstkreuz an. Foto: Ott

Der ehemalige Geschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung bekommt das Bundesverdienstkreuz.

Degerloch - Wolfgang Wanning, der jahrelang die Geschicke der Evangelischen Heimstiftung Stuttgart geleitet hat, hat das Bundesverdienstkreuz bekommen. Er erhielt die Auszeichnung im kleinen Kreis bei einer Feier im Haus auf der Waldau, das die Stiftung als sein Flaggschiff bezeichnet. Rund 25 Gäste, größtenteils Führungspersönlichkeiten aus der Politik und der Stiftung, waren am vergangenen Mittwochabend dazu in das Degerlocher Alten- und Pflegeheim gekommen.

Die Evangelische Heimstiftung unterhält unter anderem 78 Pflegeheime. Sie hat fast 7000 Angestellte und betreut rund 10 000 Menschen. Wanning war von 1997 bis zu seinem Ruhestand 2011 der Hauptgeschäftsführer. Er nahm federführend bei Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes teil und engagierte sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich. Den Degerlochern dürfte er vor allem dadurch bekannt sein, dass er 2008 dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Schuster mit der Schließung des Hauses auf der Waldau drohte. Grund war ein Streit um einen Zuschuss von 2,5 Millionen für den geplanten Neubau des Heims. Für die Stadt waren andere Heimprojekte wichtiger, die Degerlocher Einrichtung ging leer aus. Doch ohne den Zuschuss könne die Stiftung nicht wirtschaftlich bauen, sagte Wanning. Mitarbeiter pinselten den Schriftzug „Verhindert die Stadt weiterhin den Neubau?“ an eine Mauer an der Jahnstraße, bildeten eine Menschenkette und zündeten Kerzen an. Letztlich bewilligte die Stadt das Geld.

„Die Landesregierung weiß, was sie an den kirchlichen Einrichtungen hat“, sagte Regierungspräsident Johannes Schmalzl bei der Überreichung des Bundesverdienstkreuzes. „Sie haben sich auf besondere Weise um die Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht.“ Wanning, der bereits vor seinem Eintritt in die Heimstiftung als Manager gearbeitet hat, hatte durch seinen Wechsel finanzielle Einbußen in Kauf genommen. Er tat dies aus Überzeugung. „Und ich habe es nie bereut, in die Diakonie gegangen zu sein“, sagte er.