Der Brunnen an der Ecke Jahnstraße und Keßlerweg ist noch namenlos. Foto: Kathrin Thimme

Geht es nach dem Willen einiger Ortshistoriker, könnte der namenlose Brunnen gegenüber dem Degerlocher Wasserturm bald einen Namen tragen. .

Stuttgart-Degerloch - Geht es nach dem Willen einiger Ortshistoriker, könnte der namenlose Brunnen an der Ecke Jahnstraße und Keßlerweg gegenüber dem Degerlocher Wasserturm bald einen Namen tragen. „Wir möchten gerne eine Lanze für die württembergischen Ingenieure brechen“, sagte Helmut Doka, der Vorsitzende der Degerlocher Geschichtswerkstatt, in der jüngsten Sitzung des Degerlocher Bezirksbeirats. „Uns geht es dabei um die Wasserversorgung“, sagte Doka. Deshalb soll das Bauwerk künftig Ehmann-Brunnen heißen. Und das aus zwei Gründen: zum einen war 1872 das Degerlocher Wasserwerk, das sich noch aus nahen Quellen speiste, nach den Plänen von Oberbaudirektor Karl Ehmann gebaut worden. Damit verfügten die Degerlocher drei Jahrzehnte vor all ihren Nachbarn ständig über sauberes Trinkwasser. Der Ingenieur wurde dafür als bislang einziger zum Ehrenbürger Degerlochs ernannt. Zum anderen war es sein Neffe Hermann Ehmann, der die Wasserversorgung für die gesamte Filderebene organisiert und den Flecken 1904 an das übergeordnete Wassernetz angeschlossen hat.

Die Lokalpolitiker bejahten den Vorschlag, wollten aber vor einer endgültigen Entscheidung wissen, ob die beiden Ehmann-Männer Nachkommen haben, die aus Höflichkeit gefragt werden sollten. Helmut Doka will diese Information nachreichen. In der nächsten Sitzung des Bezirksbeirats wird dann noch einmal über die Umbenennung gesprochen.