Daniel Gött Foto: Gemeinde

Der Bürgermeister von Deckenpfronn zieht die Konsequenzen aus einem Schlaganfall und steht bei der nächsten Wahl am 13. April 2025 nicht mehr zur Verfügung.

Die kleinste Gemeinde im Kreis Böblingen (3500 Einwohner) muss sich einen neuen Bürgermeister suchen. Am Dienstagabend gab Daniel Gött (parteilos) im Deckenpfronner Gemeinderat bekannt, dass er bei der Wahl am 13. April 2025 nicht noch einmal antreten wird. Seine Amtszeit endet damit am 4. Juli 2025 – mitten im Deckenpfronner Jubiläumsjahr, wenn die Gemeinde ihr 950-jähriges Bestehen feiert.

 

Hintergrund von Götts Entscheidung, nach 16 Jahren nicht erneut zu kandidieren, ist ein Schlaganfall, den der 43-Jährige im Februar erlitten hatte. Nach Krankenhausaufenthalt und diversen Reha-Maßnahmen schloss sich im Juni zudem eine Herzoperation an. Dennoch ging Daniel Gött danach langsam wieder arbeiten und erhöhte sein Pensum stetig. Seit Oktober ist er wieder acht Stunden täglich im Einsatz. „Was aber nicht ganz reicht, um wieder vollständig Bürgermeister zu sein“, erklärte Gött.

Nicht genug Kraft für „Lebensaufgabe“

Er habe sich zuletzt viele Gedanken um seine Zukunft gemacht und sei zu dem Entschluss gekommen, den Bürgermeisterposten nicht fortzuführen. Zum einen wolle er mehr Zeit für seine Familie haben, zum anderen werde er sein Mandat als Kreisrat weiterhin wahrnehmen und sein Ehrenamt als Verwaltungsrat von Mevesta (vormals Verein für Jugendhilfe) behalten – doch die „Lebensaufgabe“ als Bürgermeister könne er nicht mehr ausfüllen. „Ich habe noch kein Nachfolgeamt, keinen Nachfolgeberuf, werde ihn aber finden und hoffe, dass er für mich weniger Stress auslöst“, sagte Daniel Gött in der Gemeinderatssitzung.

Fast 40 Jahre lang hatte Winfried Kuppler die Gemeinde Deckenpfronn geführt, ehe er in Ruhestand ging. 2009 wurde der damals 28-jährige Daniel Gött mit 87,5 Prozent zu seinem Nachfolger gewählt und 2017 als einziger Kandidat mit 96 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.