Ministerpräsident Kretschmann will, dass die Menschen im Land länger arbeiten (Archivbild). Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich/IMAGO/Arnulf Hettrich

Die Menschen in Deutschland sollen später in Rente gehen, wenn es nach Ministerpräsident Winfried Kretschmann geht.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich dafür ausgesprochen, dass die Menschen länger arbeiten statt vorzeitig in Rente zu gehen. Deutschland müsse vom „starren Rentenalter abweichen und es flexibler gestalten - aber nicht in Richtung nach unten, sondern nach oben“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Die Rentenpolitik sei aber Aufgabe des Bundes, betonte Kretschmann. Das Rentensystem werde enorm strapaziert. Nach Angaben des Regierungschefs müssen immer weniger Arbeitende immer mehr Renten finanzieren. Dass die Menschen vorzeitig in Rente gehen, verstärke auch den Fachkräftemangel weiter.

Erst vor wenigen Tagen hatte sich auch der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz ähnlich zu der Frage geäußert und die Rente mit 63 Jahren als „schweren Fehler“ bezeichnet.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich am Wochenende dafür ausgesprochen, dass künftig mehr Menschen als bisher tatsächlich bis zum geltenden Renteneintrittsalter arbeiten. SPD, Grüne und FDP hatten zudem schon zu Beginn der Ampel-Koalition in Berlin angekündigt, mit den Sozialpartnern einen Dialog darüber zu führen, wie Wünsche nach längerem Verbleib im Arbeitsleben einfacher verwirklicht werden können. Eine weitere Anhebung des Rentenalters hatte die Ampel im Koalitionsvertrag zugleich ausgeschlossen. Nach geltender Rechtslage wird die Altersgrenze ohne Renten-Abschläge bis 2029 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben.