Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich beim Immununitätsausweis unbeirrt – er möchte seine Einführung. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der Minister beharrt auf seinem Plan, einen Immunitätsausweis einzuführen. Das ist ein falsches Konzept, kommentiert Norbert Wallet.

Berlin - Gesundheitsminister Jens Spahn hält im Zuge der Corona-Eindämmung weiterhin die Einführung eines Immunitätsausweises für sinnvoll. Er hat sich in dieser Frage verrannt. Welchen Sinn kann ein solcher Ausweis haben, so lange es keine Klarheit darüber gibt, ob es zu Mehrfachansteckungen mit dem Virus kommen kann oder wie viel Antikörper nötig sind, um sicher vor einer Infektion geschützt zu sein? Obwohl die Aussagekraft eines solchen Dokumentes fraglich ist, könnten sich weitgehende Einschränkungen für diejenigen Menschen anschließen, die keine Immunität nachweisen können. Das kann von Reisebeschränkungen bis zum Verbot von Gaststättenbesuchen oder Großveranstaltungen gehen. Das beträfe wohlgemerkt gesunde Menschen, die lediglich noch nie infiziert waren. Das ist übergriffig.